Die Sex-Abenteuer der drei Musketiere (1971) [Ascot Elite]
Geboren im Kleinadel wächst D'Artagnan (Peter Graf) wohlbehütet und wohlhabend auf dem Schloss seines Vaters auf. Eigentlich will er jedoch ein gänzlich anderes Leben führen. Viel lieber möchte er mit Mantel und Degen sein Vaterland vor dem Bösen tun, genauso wie es die drei Musketiere Aramis (Achim Hammer), Porthos (Jürg Coray) und Athos (Thomas Larisch) tun. Anstatt ihn jedoch fechten lernen zu lassen, haben die Damen zu Hofe, wie die rassige Rothaarige (Li Huber) und Yvonne (Ingrid Steeger) ganz andere Sachen mit ihm vor. Letztlich treiben sie es derartig wild mit dem unerfahrenen Jüngling, dass sogar sein Vater (Rico Peter) zu viel von den Sauereien bekommt. Zur Strafe soll er losgeschickt werden um den Musketieren unter die Arme zu greifen. Was als Strafe gemeint war, wird zur Erfüllung seines größten Wunsches, doch auch bei den Musketieren geht es nur ums vögeln.
Regisseur Michael Thomas und Drehbuchautor Manfred Gregor, sind wie so viele andere Namen in den Credits zu schweizerischen Sexfilmchen nicht echt. Hinter beiden Personen versteckt sich erneut Schmuddelguru Erwin C. Dietrich (She-Devils of the S.S.). Gezeigt werden hier vor allem die sexuellen Eskapaden von D'Artagnan unschuldig und niedlich gespielt von Peter Graf, der vorher lediglich als Komponist der deutschen Version von “Django Nudo und die lüsternen Mädchen von Porno Hill” in Erscheinung getreten ist. Er macht seine Sache ganz gut und spielt unschuldig mit seiner Penisschleuder, mit der er dann Eicheln in den Fluss schießt. Dabei wird er von Nadia Pilar (Ich - Ein Groupie) beobachtet, die ihm dann erstmal beibringen muss, dass dieser Penis keine Schleuder, sondern eine Flöte ist. Ein guter Tag für alle. Nadia darf Flöte spielen während D'Artagnan und ich was dazu gelernt haben.
Dann geht es allerdings erst richtig los. Nun ist Burgfräulein Yvonne eifersüchtig und will mitmischen. Yvonne wird von Ingrid Steeger (Krankenschwestern-Report) verkörpert, die natürlich für die meisten der größte Blickfang darstellen wird. Sie lässt sich dann auch mit dem Knaben ein, der ihr daraufhin Fröschen auf den Busen legt, jedenfalls immer dann, wenn sie nicht gerade an Maiskolben leckt. Komische Welt.
Doch auch bei den drei Musketieren geht es nicht anders zu. Sie schlemmen, umgeben sich mit hübschen Frauen und erzählen dabei von den Schweinereien die in einem nahegelegenen Kloster geschehen. Diese Szenen wurden in den selben dunklen Hallen gedreht wie die Satanskultszene in “Ich - Ein Groupie” und zeigen unter anderem Mönche die nackig Ringelreigen spielen und später hauen sie einer nackten, gefesselten Frau auf den Bauch und werfen zugleich Gemüse in einen Eimer, nur um daraufhin anzudeuten, sie zudem noch mit dem Gemüse zu verhauen. Diese immer wieder eingeworfenen Mönchssegmente sind vollkommen blöde, selbst im Vergleich zu dem restlichen Film und wirken wie etwas, dass noch auf dem Fußboden des Schnittraums lag und hier einfach mal reingebastelt wurde um den Film auf die nötige Länge zu strecken.
Ein ganz wenig wird dann auch gefochten und unser Held wird langsam zum Mann, darf am Ende sogar ein wenig peitschen und peinigen. Eine richtige Story auszumachen ist allerdings ziemlich schwer, wenn auch möglich. Insgesamt sind die Sex-Abenteuer sehr harmlos, die Damen dafür niedlich und der Humor schön dumm. Außerdem lässt man sich immer wieder was albernes einfallen womit die Aufmerksamkeit der Zuschauerinnen dann doch erregt werden kann.
Nettes, dummes Filmchen. Sicherlich nichts besonderes aber doch irgendwie unterhaltsam. Als Genrefan kann den wirklich gesehen haben. Ansonsten vermutlich eher ein unnötiger Zeitvertreib.
Die Blu-ray Erstveröffentlichung des Films kommt mit überraschend guter Bild und Ton Qualität, zudem noch mit englischer und französischer Synchro. Als Extras bekommt ihr den original Kinotrailer und ein Interview mit Raphael Britten. Er spielt hier den Kardninal, war aber unter anderem auch in “Blutjunge Verführerinnen” und Filmen wie “Die Stewardessen” zu sehen. Unter anderem wird hier vom Zensur Vorgehen bei den Verführerinnen geredet das in der Schweiz abgezogen wurde. Spannend.
Dazu kommt dann noch ein Fotocomic, eine Fotogalerie und eine Trailershow. Zudem noch der bekannte ROM-Teil mit dem Dietrich Interview und dem Buch “Mädchen, Machos und Moneten”. Feine Veröffentlichung.
6 von 10 übergriffige Frösche