Dienstag, 17. Mai 2016

Fünf Freunde - 116 - und der chinesische Pflanzenzauber (Europa)

Fünf Freunde - 116 - und der chinesische Pflanzenzauber (Europa)

Anne nutzt das Frühjahr um ihre Liebe zur Natur zu beweisen und bereitet sich seit Monaten auf den diesjährigen Kürbis-Wettbewerb vor. Ihre Pflanzen gedeihen prächtig, als die Fünf Freunde in den großen Ferien endlich wieder vereint sind. Aber eines Morgens, nach einem ausgiebigen Familienfrühstück, entdeckt die Jüngste bei ihrem Kontrollgang, dass es ihren Kürbissen gar nicht gut geht. Die zarten Pflänzchen scheinen von einer Art Krankheit befallen worden zu sein.

Zufällig kommt grade der neue Nachbar Mr. Wang am Gartenzaun vorbei und bemerkt die langen Gesichter der Kinder. Er erzählt ihnen, davon das es in seinem Heimatland eine Lehre über die Lebensenergie von Menschen, Tieren und Pflanzen gäbe. Diese Lebensenergie sei wichtig für ein gesundes Wachstum der Pflanzen und so bietet er an ein Mantra zu intonieren, eine Art spiritueller Sing-Sang, der die mystische Energie zurückbringen soll - ein wahrer Pflanzenzauber.
Am nächsten Tag geht es den Pflanzen dann tatsächlich besser, aber so richtig können die Kinder nicht glauben, dass es an der vermeintlichen Magie gelegen haben soll und eine Untersuchung der Blumenerde in Onkeln Quentin Labor ergibt eine hohe Konzentration von äußerst schädlichen Chemikalien. Sie müssen durch das alte Abwassersystem von Kirrin in die Gärten und Bäche der kleinen Stadt gelangt sein. Die Fünf Freunde verfolgen die Spur der Umweltverschmutzung zurück bis zu ihrem überhaupt nicht magischen Ursprung.

Ohne zu viel vorweg zu nehmen, der Titel „Pflanzenzauber“ ist nur der mittelmäßige Aufhänger für eine in Stil und Aufbau sehr klassische Erzählung über Fälscherei und Umweltverschmutzung. Viel Magie hat die Geschichte nicht zu bieten und das eigentlich ganz interessante Thema der Qi-Energie wird kaum vertieft und letztlich nur dazu verwendet den Gauner des Hörspiels zu identifizieren. Trotzdem gibt es grade gegen Ende spannende Ermittlungsarbeit und die Jagd auf den fiesen Fälscher wird auf Grund der mangelnden Unterstützung durch die Staatsgewalt
zu einer haarigen Angelegenheit. Was ich auch positiv anmerken will, ist der klischeefreie Umgang mit dem „fernöstlichen“ Charakter Mr. Wang, der bis auf seinen Namen keine rassistischen Ressentiments, wie den berühmten „L“ und „R“ Fehler oder ähnliches aufweist. Hier bleiben die Fünf Freunde (anders als die drei Fragezeichen, bei denen es teils sehr grenzwertige Akzente gab)  ihrer Linie treu und beschränken ihre Klischees auf den Charakter bzw. das Motiv der Figuren im Hörspiel. Die Vertonung der einzelnen Rollen ist in üblicher Qualität gut gelungen und besonders die stimmige Hintergrundmusik fiel mir in diesem 116. Abenteuer der Fünf Freunde sehr positiv auf.


7.0 von 10 seidenen Fälscherraupen