Pingu - Die komplette Welt des kleinen Pinguins (1986-2000 / 2003-2006) [Justbridge]
Pingu ist, wie sein Name erahnen lässt ein kleiner Pinguin, der mit seiner kleinen Schwester und seinen Eltern in der Antarktis in einem geräumigen Iglu lebt. Täglich erlebt er neue Abenteuer. Zum Beispiel mit seinem besten Freund Robby dem Seehund und sogar mit einem Schneemenschen freundet er sich an. Aber auch im Alltag sorgt er immer wieder für Trubel. Während seine Mutter den Haushalt macht, kümmert er sich um seine kleine Schwester, mal mehr oder weniger liebevoll und terrorisiert die Lehrerin in der Schule. Selbst der motorisierte Schlitten seines Vaters, ein hart arbeitender Südpolbriefträger, ist nicht vor ihm sicher und wird ohne Erlaubnis für Rennen ausgeliehen. Auch wenn Pingu meist ein netter Federtyp ist, wird er doch recht schnell eifersüchtig auf seine kleine Schwester, die seine Eltern meist, in seinen Augen, besser behandeln als ihn. Als Künstler versucht Pingu sich auch, genauso wie er jede erdenkliche Sportart ausprobiert. Aber auch im Haushalt packt er mit an oder er kümmert sich um die Küken seiner Tanten. Irgendwas ist immer los.
Pingu ist eine britisch-schweizerisch co-produzierte Kinderserie von Otmar Gutmann und Erika Brueggemann, die es in sechs Staffeln auf insgesamt 156 Folgen geschafft hat. Es handelt sich dabei um eine Claymation Serie, was bedeutet, das die Figuen und die Hintergründe aus Knetgummi bestehen und durch Stop-Motion Technik animiert wurden. Jede Folge ist um die fünf Minuten lang und zeigt jeweils eine kurze, in abgeschlossene Handlung. Die Geschichte wird dabei lediglich bildlich erzählt. Dabei werden die Figuren in den ersten vier Staffeln allesamt von dem Italienischen Künstler Carlo Bonomi gesprochen. Bonimi spricht allerdings nur eine selbst erdachte Plappersprache die stark vom mailändischen Akzent beeinflusst war. Erdacht hatte er diese auf Geräuschen basierende Sprache bereits in den Siebzigern für Osvaldo Cavandolis Cartoonserie “La Linea”. Ein absichtlich gewählter Schritt, der versichern sollte, das die Serie auch international von allen Kindern verstanden werden kann, egal welche Sprache sie sprechen. In den Staffeln fünf und sechs haben dann David Sant und Marcello Magni die Synchro übernommen. Da sowohl der spanische, wie auch der italienische der beiden in London lebenden Künstler nicht nur als Pantomime, sondern auch als Clowns ausgebildet wurden, beherrschten sie schon vor der Serie die Clownssprache “Grammelot”, die in den beiden letzten Staffeln von Pingu und seinen Freunden gesprochen wird.
Optisch ist sich die Serie bis zur letzten Staffeln treu geblieben und hatten einfachen, aber dennoch wirklich sehr gut animierten Claymation Stil beibehalten. Die späten Folgen sehen sogar so gut aus, dass sich bis Heute das Gerücht hält man habe mit Computereffekten nachgeholfen, was allerdings wohl nur ein Gerücht ist. Inhaltlich ist bei der Serie über die Jahre aber schon eine Veränderung auszumachen. Die frühen Folgen leben vor allem vom familiären Zwist und setzten sich oft damit auseinander wo Pingus Platz in der Familie ist. Es geht oft um seine Erziehung und darum wie er lernen muss nicht immer im Mittelpunkt stehen zu können oder das bestimmte Verhaltensmuster nicht mit einem harmonischen Familienleben einhergehen können. Später werden die Slapstick Elemente immer stärker und lassen die emotionaleren Momente mehr in den Hintergrund geraten. Somit haben die alten Folgen sicherlich mehr Substanz, die neuen sind dafür deutlich ulkiger und teilweise auch weniger anstrengend. Wobei ich Erwachsenen Zuschauer*innen aber in keinem Fall mehr als ein paar Folgen am Stück empfehlen würde
Gelegenheit dazu gäbees jedoch. Schließlich hat Justbridge nun die gesamte Serie auf sechs DVD’s veröffentlicht. Bedeutet für eucht mehr als 12 Stunden Pingu! Die Serie kommt in drei Doppel DVD Hüllen und diese wiederum in einem Schuber. Das Menü ist in den Sprachen deutsch, niederländisch und französisch anwählbar. Bild und Ton sind, überraschenderweise auch in der ersten Staffel, ziemlich gut. Für Nostalgiker*innen und kleinen Portionen auch für die Kids eine coole Serie.
7 von 10 beklebte Robben