Dienstag, 3. Januar 2012

Crumb (1994)

Crumb (1994)

In den 50‘ern wuchs Robert Crumb mit 4 Geschwistern in einem strengen Haushalt auf. Der Vater ein Sadist und die Mutter nie für die Kinder da. Die Kinder, zumindest die drei Jungs, flohen in die Kunst und fertigten schon in frühen Kindheitstagen ihre ersten Comics an. Einige Jahre später, versuchen die Brüder immer noch psychische Probleme, Ängste, Fetische und Hass auf die Gesellschaft in der Form von Comics auszudrücken, allerdings hat einer der 3 mittlerweile großen Erfolg. Robert Crumb wird gefeiert für seine Geschichten von Fritz the Cat, Mr. Nature und dieser Film soll zeigen wer der Mann hinter den immer extrem geschmacklosen Comics ist die aber so wichtig für die Underground Comickultur sind und auch heute noch in der Lage sind politische Zustände geschickt zu attackieren.

Crumb, co-produziert von David Lynch, ist eine äußerst fesselnde und mindestens genauso deprimierende Dokumentation über Robert Crumbs Leben, von seiner Kindheit bis zu seinem Umzug nach Frankreich. Dabei zeigt nicht nur Robert viele noch nie gesehene Skizzen und erzählt dabei die Geschichten zu ihnen, sondern auch seine Brüder, seine Mutter, Freundinnen und Ex-Frauen kommen zu Wort.

Im Mittelpunkt stehen dabei immer die selben Dinge: Comics, Sex, Kritik an der Gesellschaft und zur Schau gestellte Psychosen. Besonders letzteres bekommt viel Zeit eingeräumt, dabei fällt das schauen oft schwer. Manchmal entdeckt man sich selbst, dann wird es wieder lustig, man lacht, es bleibt einem im Halse stecken, dann freut man sich darüber wie clever das ganze ist und so geht es dann 2 Stunden.

So erzählt dieser Film Robert Crumbs Geschichte auf die gleiche Art und Weise wie Crumb auch in seinen Comics erzählt. Schonungslos ehrlich, immer unkorrekt, aber sich auch immer darüber bewusst was er da eigentlich tut. Mit hat es sehr gefallen, man sollte allerdings ein Faible für Crumbs Arbeit oder zumindest für traurige Geschichten haben, ansonsten wird man wohl nur sehr wenig aus diesem Film ziehen können.

8,6 von 10 Tagebücher voll mit Nichts