Fall 1.7.3. beginnt in schwindelnder Höhe, nicht etwa auf einem Berg oder in einem Flugzeug, sondern in einem echten Heißluftballon. Bob hatte mal wieder Glück bei einer Tombola (vermutlich bei einer Wohltätigkeits-veranstaltung seiner Eltern) gehabt und diesen Preis gewonnen. Auf ihrer Ballonfahrt entdeckt Peter plötzlich eine monströse Gestalt mit einer Hai-Fratze, welche einer Frau bis zu einer Villa hinterher jagt.
Das alte Gebäude, aus der Gründerzeit, gehört der Pembroke Familie genauer gesagt Mrs. Gwendolyn Pembroke (Aranka Mamero). Doch die alte Dame lebt nicht nur sehr zurückgezogen sondern wird zunehmend wunderlicher, das berichtet zumindest ihr Neffe Luke (Daniel Kirchberger). Dieser möchte eigentlich nur seine Ferien hier verbringen und muss auf Grund der Ereignisse die drei Detektive um Hilfe bitten. Diese quartieren sich umgehend in der Villa ein und werden schnell Zeugen vom verhalten seiner Tante. Sie scheint besessen zu sein und malt wie in Trance Schutzkreise und Symbole an die Wände, um die bösen Geister fern zuhalten.
Justus, Peter und Bob erleben hautnah nächtliche Überfälle und mystische Ereignisse, doch nichts will so recht Sinn ergeben. Was ist mit dem schrägen Butler, dem technikvernarrten Untermieter, dem verliebten Innenarchitekten oder der geldgierigen Leiterin des einstigen Familienunternehmens. Alle haben sie irgendwas zu verbergen, doch wer oder was steckt hinter diesem Spuk?
Dämonen, Geister, Piraten, Kopflose, Mittellose oder Ideenlose, all diese Begegnungen kennen wir bereit aus anderen Abenteuern der Ermittler aus Kalifornien und trotzdem ist es dieses Mal etwas anders. Beim Aufbau der Geschichte dachte ich zunächst "das ist sehr konstruiert!", wie sie zufällig bei einer Ballonfahrt ein Monster beobachten und in den neuen Fall hineinstolpern. Hat man diesen Start jedoch überwunden, zeigt sich bei den Ermittlungen im Haus und dem recht großen Personenkreis, tatsächlich die spannende Stärke des Drehbuchs von André Minninger. Wem der gute Mann ein Begriff ist, der weiß hier ist nicht immer Qualität zu finden, doch die nächtlichen Überwachungen, das alte Haus voller Rätsel und das Zusammenspiel mit Luke funktionieren in dieser Folge überzeugend.
Es werden viele Informationen und Hinweise gegeben, interessante historische "Fakten" recherchiert und ingesamt ist es so dem Zuhörer möglich logisch und nachvollziehbar (sogar vor den drei Jungen) auf die Lösung und den Täter zu kommen.
Abgerundet wird mein zufriedenstellender Eindruck durch tolle Nebenrollen, sowohl inhaltlich als auch in den Sprechleistungen. Hier sei besonders Udo Schenk (deutsche Synchronstimme für Gary Oldman, Ralph Fiennes, Ray Liotta und Kevin Bacon) als Butler Rupert hervorgehoben, der durch seine markante Stimme mysteriös und zugleich sehr bestimmt wirkt.
Folge 173 "Dämon der Rache" bietet gute Unterhaltung in einer Geschichte aus Verrat und Aberglaube, deren spannender Mittelteil und gute Besetzung über die etwas schwachen Motive des Täters hinweg täuschen.