Dark Skies - Sie sind unter uns (2013) [Koch Media]
Die Barret Familie führt auf den ersten Blick ein ganz normales Leben. Vater Daniel (Josh Hamilton), Mutter Lacy (Keri Russell) und die beiden Kinder Jesse (Dakota Goyo) & Sam (Kadan Rockett) leben vermeintlich den amerikanischen Traum, in einem spießigen Vorort mit ebenso spießigen weißen Lattenzäunen. Doch unter der heilen Fassade brodelt es. Daniel wurde schon vor längerem entlassen und sucht seitdem erfolglos nach einer neuen Arbeitstelle. Lacy ist Immobilienmaklerin, mit einem zu großen Herz, das es nicht zulässt, dass sie ihre Kunden anlügt. Beide verdienen also nichts und die Rechnungen beginnen sich zu türmen. Daraus resultieren ständige Streitereien, wovon natürlich auch die Kinder etwas mitbekommen. Der kleine Sam befürchtet seine Eltern könnten sich scheiden lassen und hat deshalb immer wieder Albträume und der ältere Jesse treibt sich mit einem älteren Rabauken rum, der ihn immer mehr verändert. Diese familiären Probleme werden aber ziemlich egal als immer mehr merkwürdige Ereignisse die Familie jede Nacht auf den Beinen halten.
Scott Stewart ist nach dem Steampunk Vampirfilm “Priest” als Autor und Regisseur zurückgekehrt und präsentiert “Dark Skies”. Hinter den Projekt stehen wohl die Produzenten von “Paranormal Activity”. Recht stark bemerkbar, schließlich erweist sich der Film als halbgare Kombi aus der ehemals beliebten PA Reihe und “Signs”. Dazu kommt noch ein bisschen was aus Hitchcocks “Die Vögel” und Anleihen aus Klassikern wie “The Shining” und “Der Exorzist” oder auch eher modernen Filmen wie zum Beispiel “Blair Witch Project” sind zu erkennen. Die Mischung aus Geisterheimsuchung, einem verfluchten Haus und Aliens ist recht neu, aber leider nicht gerade logisch. Der Plot ist löchrig, vieles unglaubwürdig und dann hält der Regisseur es noch für nötig uns alles vorzukauen. Keine Wendung oder wichtiges Ereignis ohne uns zu sagen was es bedeuten soll. Hinzu kommt noch Kommissar Zufall, der hier unfassbar viele Überstunden leisten muss. Wirklich selten so viele Zufälle gesehen, die irgendwie ineinander greifen um zu dem konstruierten Plot zu werden.
Einzelne Elemente sind gruselig. Einzelne Szenen zeigen auf nicht dumme Art den Zerfall einer eigentlich heilen Familie. Einzelne Figuren sind nicht unsympathisch und glaubhaft und die eine oder andere Idee ist sogar clever. Wenn DS allerdings die roten Fäden miteinander verwebt, wird daraus nichts schönes. Nur undefinierte Matsche. Wie beim Kochen zeigt sich hier, dass es mehr braucht als leckere Zutaten. Es genügt nicht einfach nur Dinge in den Topf zu schmeißen. Nougat und Spargel sind zwar lecker, den selben Gang sollten sie jedoch nicht mit ihrer Anwesenheit beglücken.
Der Film war mit nicht mal vier Millionen ein kleines Schnäppchen, trotzdem konnte man durchschnittlich gute Darsteller verpflichten. Josh Hamilton zeigt einige Facetten seines Könnens und auch die beiden Kids Dakota Goyo (Thor) und Kadan Rockett sind glaubwürdig. Im Gegensatz dazu bin ich bis zum Ende nicht mit Keri Russell (Planet der Affen: Revolution) warmgeworden, die teilweise unbeteiligt und ausdruckslos rüberkommt. Der sehr unfreiwillig komische Plot bleibt trotzdem das größte Übel. Vor allem in den albernsten Szenen, nämlich in denen, die gruselig wirken sollen. Die Aliens brachten mich zum Lachen, ungeahnt doll. Die Klischeehaftigkeit gepaart mit sehr schlechtem CGI hat mir echt den Rest gegeben. Die Internetrecherche war aber auch sehr komisch und gerade im Finale versucht man so doll zu schocken und wird dabei aus Versehen immer alberner.
Nette Idee, Umsetzung leider eher mau. Handwerklich, bis auf die Effekte eine solide Sache, inhaltlich aber ein Reinfall und daher eher für den Trashabend geeignet. Einige Teenager werden den Film aber irgendwann im Fernsehen entdecken und sich ein bisschen gruseln.
Die Blu-ray hat ein sauberes Bild und genauso guten Ton. Auch die deutsche Synchro ist nicht schlecht. Als Extras gibt es einen Audiokommentar vom Regisseur Scott Stewart und den Produzenten Jason Blum (Insidious) & Brian Kavanaugh-Jones (Sinister) sowie mit dem Cutter Peter Gvozdas (Friday the 13th). Dazu dann noch den Originaltrailer und eine gute Viertelstunde von entfallenen und alternativen Szenen.
4 von 10 verwirrte Stare