The Stepfather (1987) [Epix]
Vor etwa einem Jahr hat der unauffällige Immobilienmakler Jerry Blake (Terry O'Quinn) seine Frau und Tochter ermordet. Seitdem ist er auf der Flucht vor der Polizei und hat in einem beschaulichen Ort in den USA in Susan (Shelley Hack) und ihrer Teenage Tochter Stephanie (Jill Schoelen) eine neue Familie gefunden, der es schon sehr bald so gehen könnte wie seiner vorherigen. Vor allem die misstrauische Stephanie bringt sich immer wieder in Gefahr und steht kurz davor von Jerry aus dem Weg geräumt zu werden, genauso wie alle anderen, die seinem Geheimnis zu nahe kommen.
Eines der größten Probleme, zugleich aber auch eines der besten Argumente für den Film ist, dass wir von Beginn an wissen, wer der Killer ist. Einmal geht dadurch zwar ein wenig Rätselraten verloren, zum anderen ist dieses Wissen wichtig für eine andere Art der Spannung und sehr förderlich für den manchmal durchblitzenden dunklen Humor von “Kill, Daddy, Kill”, besser bekannt als “The Stepfather”. Dieser Humor ist auch ein wichtiger Faktor des Films, auch wenn er nur manchmal zum Vorschein kommt. Umso lustiger sind diese Momente dann aber letztlich auch.
Vor allem lebt Joseph Rubens ungewöhnlicher Slasher von der vollkommen unbezweifelbar guten Performance von Terry O'Quinn (Earth 2). Jede Szene mit ihm ist es wert den Film gesehen zu haben. Vor allem wird es immer besser, umso mehr er zum Ende hin durchdreht. Jill Schoelen (Skinner) andererseits ist nicht schlecht, eben ein typischer 80er Teeny, wie es sie nur in Horrorfilmen von damals gibt, aber mehr dann auch nicht. Ist auch eigentlich nicht nötig. O’Quinn schafft es ein wenig Humor, Spannung und auch psychologisches Drama bestens auf die Bühne zu bringen.
Hinzu kommt dann noch, dass der Film ansonsten in allen Punkten was zu bieten hat. Der Soundtrack ist schmuck, die Sets sehen stimmig aus und die Kameraarbeit ist auch nicht schlecht. Zum Ende hin entwickeln die Kill eine recht stumpfe Art von Gewalt, keine typischen Slasherkills, sondern eher die Art von Gewalt die dem Zuschauer durch ihre trocken dargebotene Art im Magen schmerzt. Und dass ohne irgendwie reißerisch zu wirken. Ohne O’Quinn wäre das alles aber nicht viel wert. Wirklich eine der besten Horrordarsteller seiner Art.
Stepfather ist ein völlig zu unrecht wenig geschätzter Slasher, der in vielen Punkten über die Konventionen seines Genres herauswachsen konnte. Mittlerweile hat der Film ein etwas größeres Following aufbauen können, alte Fans haben ihn teilweise jedoch schon wieder vergessen. Hiermit also der Appell an alle alten und neuen Fans der Blu-ray eine Chance zu geben. Die Quali ist okay und der Trailer ist mit auf der Disc. Einige Extras hätten der Sache aber sicherlich nicht schaden können.
7,8 von 10 stinkige Stiefväter