Das Jahr 3.000: Nach dem großen Bums ist die Menschheit ziemlich im Arsch. Die Erde ist zu einer einzigen Einöde geworden und trinkbares Wasser ist nach dem atomar geführten Krieg kostbarer als Öl und Gold zu unserer Zeit. Mitten in der übriggebliebenen Scheiße, hausen die letzten Überlebenden der selbstherbeigeführten Apokalypse. Einer dieser Überlebenden ist Tiger (Robert Iannucci), ein raubeiniger Drifter, der auf der Suche nach Wasser und somit auch nach Reichtum die Wüste durchquert. Nach einem Überfall von Crazy Bull (Fernando Bilbao), dem Anführer einer miesen Gang, lernt er den zehnjährigen Tommy (Luca Venantini) kennen, der für seine Sippe, die kläglich ohne Wasser in einer Höhle haust, neue Wasserreserven sucht. Nach erstem Hadern rettet er den Jungen doch, schließlich könnte sein Wissen ihn zu ungeahntem Reichtum führen und eine recht starke Wurfhand scheint er auch zu haben.
YAY! Italo-Apokalypsen Trash Galore! Ich erinnerte mich sehr dunkel an einzelne Szenen des Films. Irgendwann habe ich Teile davon als Kind gesehen. Dachte es wäre Mad Max und war dann ganz enttäuscht. Fand das bisschen, an das ich mich noch erinnere soweit wohl doch ganz gut. Heute verhält es sich nicht anders.
Der Vollstrecker ist ein wunderbar schlechter Film. Einer dieser Filme, die man in den Achtzigern im dutzend nachgeworfen bekam, die aber im DVD Zeitalter (na ja mittlerweile ja Blu-ray Zeitalter) recht rar gesät sind. Dank Ascot Elite ist nun auch dieser Titel endlich ins digitale Zeitalter gerettet worden. So richtig verdient hat er es zwar nicht, aber dafür freue ich mich umso mehr darüber.
Vor allem kannte man Giuliano Carnimeo unter seinem Pseudonym Anthony Ascott, unter dem er einige Filme mit Django und Sartana abdrehte. Als Jules Harrison hat er mal was anderes als Western gemacht und lieferte einen famos inkompetent gemachten postapokalypsen-Thriller ab. Die Story ist sehr simpel: Menschen brauchen Wasser, deshalb suchen sie Wasser. Es gibt Gangs, einen Jungen mit einem Roboarm (Wie wir herausfinden das er einen Roboarm hat ist grandios) und unser Held darf sexuelle Spannungen mit einer Dame aufbauen, die Trash (Alicia Moro) heißt. Wenn das mal nichts ist.
Auch im Halbschlaf oder leicht angetrunken sollte Jeder und Jede dem Film folgen können. Für manche eine inhaltliche Schwäche, in Wahrheit kann es aber auch einfach sein, dass Carnimeo sein Klientel gut kennt und deshalb gleich den Maßstab sehr weit unten angesetzt hat. Alles hier dran ist dumm, aber bringt spaß und hat einen gewissen Charme, der den Film zu etwas besonderem macht.
Die Charaktere sind so flach es nur geht und die Dialoge sind herrlich hölzern und ergeben mitunter auch keinen Sinn. In der Hauptrolle ist Robert Iannucci, der vollkommen zu Recht nur zwei Filme mit seiner Anwesenheit bereichert hat. Etwas besser als er, dennoch eher doof ist Alicia Moro (Slugs). Mit dem alten Filmveteran Luciano Pigozzi (Kommando Leopard) konnte zumindest ein guter Darsteller gewonnen werden, dafür ist dann der kleine Luca Venantini (Ein Zombie hing am Glockenseil) völlig zum Abgewöhnen. Die Effekte sind ebenfalls grausig und die Stunts haben ein wenig was vom lokalen Autorennzirkus, der einmal im Jahr auf dem Aldi Parkplatz im Kreis fährt. Bei der Ausstattung nehmen die Macher alle Postapo Klischees mit die es gibt und wenn man dann alles vermischt bekommen wir einen schlechten, aber durchaus unterhaltsamen, wie auch lustigen Endzeit Actioner ohne Anspruch und Gehirn, aber viel unfreiwilligen Humor. Kann man bringen.
Die DVD von Ascot Elite bringt den Film erstmals ungeschnitten nach Deutschland, weshalb manche Szenen nur im O-Ton mit deutschen Untertiteln zu sehen sind. Bild und Ton sind super und als Bonus gibt es den Trailer zum Film, eine Bildergalerie und einen Vergleich der Drehorte damals und heute.
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