Kalimbo - Band 1: Mata-Mata (Dani Books)
Etwas träge und mit leicht trüben Blick schlendert der alte Elefantenbulle Kalimbo durch die afrikanische Savanne. Wie alle Elefanten seines Alter bemerkt auch er, wie sein Ende immer näher kommt. So setzt er seinen letzten Gang stetig fort, der ihn zum Elefantenfriedhof führen soll. Dabei trifft er auf den ebenso alten Löwen Makoussa, den mit Kalimbo eine langjährige Freundschaft verbindet. Sie beschließen ihren Weg einige Zeit zu zweit zu gehen, wobei sie ein Zebrafohlen Namens Mata-Mata entdecken. Es wurde durch eine Gnustampede von seiner Herde getrennt und wird alleine nicht überleben können. Vor allem nicht, da ihm schon ein Rudel Hyänen auf den Hufen ist. Dabei bleibt es jedoch nicht auch ein Gepard, einige Affen und viele andere Wesen wollen dem kleinen ans Fell, schließlich glauben plötzlich alle es handele sich bei ihm um den heiligen Messias und jeder will ein Teil von ihm ab haben. Zum Glück hat er ja zwei kräftige Freunde gefunden.
Ui! Was für ein schönes und niedliches Album des Texters Didier Cirsse und des Zeichners Fred Besson. Zu lesen gibt es ein Abenteuer, das natürlich irgendwie an “König der Löwen” erinnert. Irgendwie erinnert alles niedliche afrikanische im Cartoonstil an die Disney Geschichte. Inhaltlich geht man allerdings ganz eigene Wege. Wir begleiten zwei alt gewordene Savannenbewohner. Den alten Elefanten Kalimbo und den alten Löwen Makoussa, schon mal cool, weil wir sonst ja nur selten alte Protagonisten begleiten dürfen. Kalimbo spürt bald sterben zu müssen und begibt sich dabei auf seine letzte Reise, auf der er dann jedoch den vermeintlichen Messias trifft.
Bei Mata-Mata handelt es sich natürlich nicht wirklich um den Heiland, sondern einfach nur um ein kleines Zebra. Trotzdem beginnen sich plötzlich alle um das heilige Tier zu streiten und versuchen es für sich zu gewinnen. Dabei weiß unser Duo doch ganz genau, dass die alte Legende um den Heiligen nur eine Geschichte war um die Dörrezeit erträglicher zu machen. An der Stelle ein kleiner Applaus für die subtile, unaggressive und dennoch treffende Religionskritik. Ansonsten muss man Kalimbo einfach liebhaben. Er ist so herrlich schlecht gelaunt und von allem um sich herum total genervt. Ein liebenswerter alter Kauz.
Nicht minder können all die vielen niedlichen Nebenfiguren unterhalten, die von Besson so liebevoll und malerisch verträumt dargestellt werden. Man möchte sofort in der Nähe von Kalimbo Urlaub machen und fühlt sich von der detailreichen und lebendigen Welt herzlich eingeladen. Weder inhaltlich noch optisch etwas auszusetzen. Ein wunderschöner Comic, gerichtet an kleine Leserinnen, aber trotzdem inhaltlich stark genug um auch Erwachsene kein bisschen weniger zu unterhalten.
Kommt im Hardcover Albumformat auf 56 Seiten, inklusive eines kleinen Making Ofs. Die Erstauflage ist Limitiert auf 1.500 Stück.
8,9 von 10 Zebras mit süßen Erdmännchenaugen