Montag, 12. Januar 2015

Invasion of the Neptune Men (1961)

Invasion of the Neptune Men (1961)

Im Alltag wirkt der Astronom Shinichi Tachibana (Sonny Chiba) wie ein ganz normaler Wissenschaftler. Doch wenn mal Not am Mann oder der Frau ist, dann schlüpft er in sein knappes Kostümchen mit Cape und wird zu Iron Chief / Iron Sharp. Dem Hüter der Gerechtigkeit und Freund aller Kinder. Seine Hilfe wird ein weiteres mal gebraucht, als eine Gruppe von Kindern von fiesen, metallenen Aliens attackiert werden, den sogenannten Neptune Men. Die ersten Male kann er sie noch effektiv zurückschlagen, bis sie sich schließlich zurückziehen und eine finale, großangelegte Invasion vorbereiten.

Wie schon in Gamera oder auch anderen Filmen der Toei Company wie Godzilla und Mothra ist auch hier der Held und Freund der Kinder. Scheint so als konnte man in den Sechzigern die Kinder Japans sehr leicht mitschnacken wenn man ein albernes Gummikostüm sein eigen nannte. In diesem frühen Werk von Kôji Ohta handelt es sich dabei um den noch jungen Sonny Chiba (Time Slip), der hier als Prototp des Super Sentais umher hüpfen darf. Er kämpft hier gegen alberne Aliens mit Alumüllhelmen, die eigentlich recht trottelig sind, mit ihrer mächtigen Waffengewalt jedoch schon einigen schaden anrichten können.

Eigentlich ein recht bescheidener früher Sci-Fi Flick des Hauses Toei, durch die handgemachten Miniatursets und Raumschiffminiaturen von Set Designer Toru Narita (Ultraman) sehen wenigstens die Spezialeffekte toll aus. Ansonsten ist der Plot total dümmlich, die Kinder nerven tierisch und auch inhaltlich werden hier einige rechte japanische Positionen vertreten, sowie in Punkto Frauenfeindlichkeit einige Arbeit betrieben. Zudem gibt es in einem der Modelle eine gut sichtbare mehrstöckige Werbefläche für “Mein Kampf”. Leicht unschön.

Der Film selbst ist mal wieder vor allem durch die MST3K Version bekannt geworden, wobei ich ihn eigentlich zuerst nur durch Archivaufnahmen kannte, die damals die Crossover Band “Rage Against the Mashine” für ihr Video zum Song “Testify” nutzten. Die verulkte Version kann Fans der Serie empfohlen werden, der Film an sich ist dann doch eher fragwürdig und eines der dunkelsten Kapitel der Toei Geschichte. Interessant ist aber, dass die Aliens hier mit einer Atombombe besiegt werden. Vielleicht doch eine antifaschistische Aussage? In diesem Falle würde man aber den Faschismus als fremde Macht definieren, was ebenso revisionistisch anzusehen wäre, Nö, kann man sich dann auch nicht mehr schön reden.