Die gläsernen Schwerter #1 - Yama (Splitter)
Die kleine Yama lebt mit ihrer Mutter Regenbogen und ihrem Vater Achard, der gleichzeitig der Häuptling des Dorfs ist, in einer kleinen friedlichen Gemeinde auf dem Land. Doch schön ist das Leben nicht, da der böse Banditenführer Orland das Dorf und seine Einwohner tyrannisiert, beraubt und die Frauen stielt. Eines Morgens fällt aber ein gläsernes Schwert vom Himmel das in einem heiligen Stein in der Nähe des Dorfs stecken bleibt. Davon werden Orland und seine Männer angelockt, als einer von ihnen aber versucht das Schwert aus dem Stein zu ziehen wird er selbst zu Glas.Wenn er das Schwert schon nicht haben kann will er wenigstens Regenbogen haben. Achard versucht sie zu retten wird aber von seinen Mitmenschen daran gehindert und sogar getötet. Um sich zu rächen will Yama das Schwert herausziehen und Orland töten. Sie wird nicht zu Glas, ist aber auch nicht kräftig genug das Schwert herauszuziehen. So flieht sie in den Wald wo ein mysteriöses Tier sie zu einem Einsiedler führt. Miklos, wie der Mann heißt, will sie zuerst wieder wegschicken, als er aber erfährt das sie das Schwert berühren kann, entschließt er sich dazu sie bei sich zu behalten und zur Kriegerin auszubilden bis sie irgendwann stark genug ist das Schwert aus dem Stein zu holen. Denn nur wer die vier Schwerter besitzt kann den Planeten in eine andere Welt bringen in der er nicht verglühen wird.
Die Geschichte die Sylviane Corgiat (Humano) erzählt, überzeugt nicht gerade durch Originalität. Ein mächtiges Schwert in einem Felsen, ein Fantasy Setting, finstere Schurken und ein Mädchen das sich Rächen will: alles schon oft gelesen. Auch wirkt es ein wenig komisch das eine anscheinend noch recht primitive Bevölkerung von Dingen wie Klima Veränderungen und Umweltkatastrophen sprechen. Einige der Dialoge wirken auch etwas hölzern und die Überleitungen zur Backstory von Miklos sind etwas einfallslos. Die Rückblenden an sich sind aber vergleichsweise gut geschrieben und stehen etwas über den anderen Dialogen. Mit den Charakteren konnte ich bisher auch nicht warm werden, da der böse einfach nur böse ist weil er eben ein Arsch ist, kein tolles Motiv wie ich finde und auch die beiden Helden sind eigentlich nur auf Rache aus und wenn sie am Ende doch die Welt retten, dann tun sie das auch mehr für sich als für das Allgemeinwohl.
Laura Zuccheri die mit „Die gläsernen Schwerter“ ihr Comic Debut feiert setzt das Ganze dann in Bilder um. Ihr Stil ist klar erkennbar europäischer Natur und die Detailverliebtheit erinnert an den Mangaka Jiru Taniguchi. Bei ihr treffen Fotorealistische Hintergründe auf Menschen, wie sie nun mal in europäischen Comics aussehen. Das sieht immer hübsch aus, manchmal passt es aber nicht zusammen, da die Hintergründe wirklich fantastisch aussehen und die Menschen nur Standart Comickost bieten. Das Highlight für mich sind aber die Tiere dieser Welt, die aussehen wie einige unserer Tiere wenn man sie vermischen würde, aber immer mit einem menschlichen Gesicht. Ich weiß nicht ob mir das wirklich gefällt, man muss sich jedenfalls erstmal dran gewöhnen und wenn man so durch Vorschauen blättert und die Tierchen auftauchen bleibt das Auge bei den Tieren sicherlich etwas länger hängen als wenn es nur Standart Fantasy Wesen wären. Sie erfüllen also ihren Zweck.
Eigentlich ein solider Comic nur die Handlung muss noch etwas anziehen um ein wirklicher Brüller zu werden. Fantasyfans sollten aber auf jeden Fall mal reinschauen.
7 von 10 Tintenbekleckste Zwerge