The Night of the Cat (1973)
In North Carolina läuft einiges nicht so wie es soll. Seit längerer Zeit kann der ortsansässige Pimp Mr. Demmins seinem Geschäft ungestört nachgehen. Sein vorgehen ist dabei immer das gleiche. Erst macht er junge Frauen drogenabhängig und dann schickt er sie für sich auf den Strich, damit sie ihre Schulden bei ihm abarbeiten können. So erging es auch der Schwester von Bev. Doch als sie nicht mehr für ihn arbeiten wollte und die Flucht antrat kachelte er sie mit seiner Karre über. Jetzt ist sie tot und Bev sinnt es nach Rache. Da der olle Lude panische Angst vor Katzen hat, entscheidet sie sich einen schwarzen Anzug anzuziehen und mit einer schwarzen Perücke den Bösen nachzustellen. Schließlich machen ein schwarzer Jumpsuit und eine schwarze Perücke aus jeder Frau eine Katze. Jedenfalls sagt uns das der Film. Jedenfalls will sie den fiesen Möp besiegen, doch schon bei ihren ersten Ermittlungen haut einer der Zuhälter Handlanger, ein gigantisch dicker Mann, sie um. Als sie wieder zu sich kommt, ist sie in einem Folterkeller, gefesselt und ein paar eklige Typen ziehen sie sehr langsam mit einem Messer aus.
Kein Mensch erinnert sich noch an Jim Cinques Sleaze Thriller / Exploiter “The Night of the Cat”. Ist nicht weiter schlimm. So wirklich viel verpasst man nicht unbedingt. Oder doch? Der Plot des Films ist so einfach wie möglich gehalten, wird allerdings so kompliziert wie nur irgend möglich wiedergegeben. Ideengeber Norman Williams musste locker mal 50 Minuten irgendwie füllen und so wirkt es dann auch. Viele völlig nutzlose Nebenfiguren bekommen ungeahnt viel Zeit. Szenen dieser Art, in denen unwichtige Figuren unwichtige Dinge besprechen und dabei höchst langweilig sind füllen mehr als den halben Film. Trotzdem verhält es sich so, dass der Film immer dann, wenn doch mal etwas passiert sehr gehetzt wirkt. Schlimmer sind dann aber die vielen Handlungssprünge und die vielen Feinheiten des Films, die man nicht verstehen kann, wenn man nicht dabei war als das Drehbuch geschrieben wurde. Es macht also auch den Anschein als habe man viele essentielle Szenen vergessen zu drehen, dafür aber möglichst viel nichtssagendes Füllmaterial hinzugefügt.
Um es uns Zuschauern dann doch leichter zu machen, sprechen die meisten Darsteller laut, langsam, deutlich und stets überbetont. Lebendige Figuren sind zwar was anderes, dafür geben sich die außerordentlich schlechten Darsteller wenigstens die Mühe involviert zu wirken. Am besten sind eigentlich die Kampfkünste der Hauptdarstellerin, die zudem noch dafür prämiert werden sollte wie teilnahmslos ein Mensch sein kann. Selbst in der Szene, in der sie mit einem Messer entkleidet und gefoltert wird, ganze 15 Minuten lang, schafft sie es nicht, auch nur eine Sekunde lang wenigstens ein wenig besorgt zu gucken. Aber nicht nur Frauen werden hier ausgebeutet, sondern auch für die Damen gibt es etwas zu bestaunen: Männerschlammcatchen! Nicht hübsch, aber überaus selten.
Handwerklich ist der Film ebenso räudig wie in allen anderen Punkten auch. Am besten sind wohl die vielen, vermutlich nicht ganz absichtlichen, Jumpcuts. Toll ist auch, dass die Farben des Films völlig verrückt spielen. Mal ist das Bild weiß, mal viel zu dunkel und je nachdem wie seine Laune ist, wird das Bild auch mal rot, grün oder einfach nur blau. Die Kamera versucht manchmal sogar hübsche Fahrten zu unternehmen und ganz ohne Scherz, 1-2 gute Einstellungen hat es wirklich gegeben. Damit kann man aber nicht entschuldigen, dass die Kamera in allen anderen Szenen ziellos umherwankt und teilweise umzufallen droht.
Eine Katzendame die nichts mit Katzen zu tun hat aber Karate kann, ein Zuhälter der angst vor Katzen hat, ein unglaublich dicker Mann der eine Katze erwürgt und eine Heldin mit äußerst talentierten Füßen. Hier haben wir es mit einem verdammt schlechten Film zu tun, der Filmfans in allen erdenklichen Punkten enttäuscht und völlig zurecht vergessen und beinahe verschollen wäre. Als trashiger Spaß funktioniert der Streifen aber, zumindest wenn man die langwierigen Szenen übersteht. Bei der Action jedenfalls bleibt kein Auge trocken.
4-8 von 10 Luftkantenschläge, beziehungsweise dicke Männer die, die Treppe herunterkullern