Pan-dane to Tamago-hime (2010)
Wie immer schleppt die böse Hexe Baba Yaga Unmengen Nahrungsmittel in ihr Heim und spachtelt alles widerlich in sich rein. Als sie sich einige dutzend Spiegeleier macht ist darunter auch ein Ei, das einfach nicht kaputt gehen will. Ohne lange zu warten, verpasst sie dem Ei einen Rock und belebt es. Von nun an hat sie eine kleine Dienerin, die ihr alles hinterher schleppen muss und für sich kocht. Eine dieser Mahlzeiten soll ein großes Brot werden. Allerdings wird der übergroße Teigklumpen über Nacht lebendig und will gar nicht gegessen werden. Gemeinsam fliehen die beiden vor der despotischen Hexe und verstecken sich unter den vielen Arbeitern, die gerade die Weizenernte einholen.
“Pan-dane to Tamago-hime”, auf englisch “Mr. Dough and the Egg Princess”, ist einer der zahlreichen Kurzfilme des Ghibli Altmeisters Hayao Miyazaki (Wie der Wind sich dreht). Verschiedene Sagen, Popkulturelle Figuren und Künstlerische Einflüsse werden von ihm zu einem hübschen und mitreißenden Filmchen verwoben. Humpty Dumpty, eine slawische Hexensage, der jüdische Golem, der Lebkuchen Mann, und letztlich sogar das Gemälde “The Harvesters” des belgischen Künstlers Pieter Bruegel the Elder werden zu etwas ganz Eigenem, das mehr ist als nur eine Ansammlung verschiedener Einflüsse.
Kurzfilm steht der Geschichte, die völlig ohne Dialoge auskommt, als Medium ziemlich gut, denn auch wenn die Welt abgedreht und sehr fantasiereich geworden ist, würde sie wohl nicht genug für einen abendfüllenden Film hergeben. So kann man jedoch jede Sekunde genießen. Die Animationen sehen fantastisch aus und gehören zu den lebendigsten und weichsten die man so entdecken kann. Auch gerade der Soundrack ist etwas ganz feines und wurde einmal mehr vom Hauseigenen Komponisten Joe Hisaishi (Castle in the Sky) geschrieben.
Ein toller Kurzfilm mit vielen starken Momenten, wunderschönen Symbolismus und einem Happy End und einigen anderen Szenen, die einem das Herz öffnen. Niedlich, actionreich, Ghibli.
8 von 10 erstarkte Laugenmännchen