Trashothek - 2 - Kreuzfahrt der blutigen Skelette: Terror vor Cuxhaven (Trashothek)
Die beiden kampferprobten Trashreporter Thorsten & Sascha (Thorsten Anders & Sascha Menge) wurden von dem Convention-Organisator Frankie Fix (Jan-Philipp Müller) engagiert um ein Promo Filmchen von dessen Sci-Fi-Con zu drehen. Natürlich kommen die Hirnis zu spät und zu ihrem Glück konnte ihre Praktikantin Katja (Katja Eggers) noch mal die Situation für sie retten. Die Con findet nämlich auf einem Kreuzfahrtschiff, der Santa Maria IV, statt und beinahe wäre der Kapitän (Ernst Meincke) ohne sie losgeschippert. Endlich angekommen sollen die beiden Chaoten die heißen Damen der Dancploitation Gruppe “LaserChicksSix” interviewen, doch dabei stellt sich heraus, dass die Damen nicht nur auf der Bühne, sondern auch in ihrer Bluse mit Lasern um sich schießen. Hätten sich die Müllreporter aber auch denken können, dass nur ein geheimer Welteroberungsplan dahinter stecken kann wenn sie von solch adretten Damen zum Nase pudern eingeladen werden. Fembots, Transmorpher, Laser-Möwen und Wäschetrockner: Macht euch bereit für eine Wilde fahrt.
Trash ist en vogue und auch unser Blog ist ja irgendwie ein Teil der Müllszene, kein Wunder das der Trend, der ja mittlerweile sogar hierzulande im Free-TV angekommen ist und dort sogar als genau das benannt wird - schlechte Filme gab es schließlich immer, ein Qualitätsmerkmal ist es allerdings erst seit kurzem - nun auch im Hörspielmedium angekommen ist. Trash gab es natürlich auch bei Hörspielen immer zu Hauf. In Faith klaubt man zusammen was man aus Comics, Filmen und sonstiger Popkultur rausholen konnte, die Geister-Schocker Hörspiele sind teils auch übelster Schund und selbst unter den aktuellen Folgenn der drei ??? sind so manche Storys, die ich eher im Müll Bereich ansiedeln würde. Von TKKG muss ich ja gar nicht erst anfangen.
Der Trash Trend allerdings ermöglicht es Produzenten Filme und neuerdings auch Hörspiele absichtlich müllig zu gestalten und gerade dadurch ein Publikum zu finden. Wie aber auch bei Filmen bin ich auch bei Hörspielen, wie diesem hier von der Trashothek der Meinung, dass Trash nicht forciert werden sollte. Die wirklich unterhaltsame Art, die die jeden Trend überleben wird entsteht zufällig. Meist durch Künstler die ihr bestes gegeben haben und trotzdem nichts hochwertiges erschaffen konnten. Ed Wood ist da immer das beste Beispiel. Legt man es aber darauf an müllig zu sein wird es schnell peinlich gerade die Filme von Asylum und dem SyFy Kanal machen klar, wie sehr so etwas nach hinten losgehen kann. Natürlich gibt es auch funktionierende Beispiele für absichtlichen Trash, wie die Corman Filme oder einige der Troma Filme. Allerdings stecken da aber trotzdem Leute dahinter, die ihr bestes geben und in den besten Fallen etwas erschaffen, dass über bloßen Müll hinausgeht (Gesellschaftskritik bei Troma zum Beispiel).
Nun kommt also die Trashothek daher, angeführt von den beiden Nerds Sascha und Thorsten und präsentiert ein absichtlich mülliges Hörspiel. Die Sprecherriege ist mit Katja Maria Eggers, Charles Rettinghausen, Hendrik Martz, Ernst Meincke und Patrick Steiner bestens besetzt und auch die beiden Trash Journalisten machen ihre Sache recht gut. Auf Dauer ist mir das Ganze aber doch viel zu albern und nervt einfach. Der Humor ist dabei gar nicht mal so verkehrt. Zwar sehr albern und oftmals waren mir die Anspielungen zu platt, im Verlauf der Geschichte kommt es aber zu einigen Szenen die subtilere Töne anschlagen und somit auch ein wenig Futter für die eingefleischten Filmnerds bereitstellen.
Die Handlung kommt 1-2 mal ein wenig ins stocken und hat leider auch ihre zähen Momente. Insgesamt kann das Hörspiel aber dennoch unterhalten. Etwas weniger Albernheit täte der Sache trotzdem gut. An sich finde ich die Idee soweit ganz nett. Gerade der Exploitation Anteil ist ja etwas, dass man in Hörspielen eher seltener bekommt. Insgesamt war das Ding aber zu vorhersehbar und trotz der Verrücktheit war die Geschichte relativ berechenbar und wenig überraschend.
Technisch handelt es sich um saubere Arbeit, Musiken und Sounds sind stimmig und teilweise vielleicht zu gut. Gerade in diesem Punkt kann man noch viel rausholen. Zum Beispiel denke ich da an Gimmicks wie ein leierndes Tonband, Hintergrund rauschen und ähnliches. Also die Audio Pendants zu den visuellen Makeln alter ausgewaschener und verkratzter Filmrollen. Ich bin jedenfalls gespannt was uns das nächste Abenteuer bringen wird, denn als Grundlage ist das hier schon mal nicht schlecht. Werden die guten Anteile besser herausgearbeitet und auf die störenden etwas besser geachtet, dann könnte es eine feine Angelegenheit werden und da man jetzt schon mit Edel einen guten Vertrieb gefunden hat, ist eine blühende Zukunft durchaus drin.
Das Hörspiel kommt in einem schicken Profilepac-Format. Das sind diese hochkantigen Digipacks, wie sie sonst immer für MP3-CDs benutzt werden.
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