Donnerstag, 20. Oktober 2011

Cleopatra Jones (1973)

Cleopatra Jones (1973)

Türkei. Eine über und über mit Tier behangene Spezialagentin wird von allerlei militärischem Personal empfangen. Sie begutachtet ein Feld – und lässt einen Luftangriff auf eben dieses fliegen. Die Frau ist Cleopatra Jones und das Feld ein Mohnfeld, das für die Herstellung von Heroin bestimmt war. Jones hat den Auftrag die Quellen für den US-amerikanischen Drogenhandel weltweit versiegen zu lassen. Dabei macht sie sich natürlich keine Freunde daheim. So zum Beispiel die Drogenbaronin Mommy, die mithilfe korrupter Bullen versucht, ein von Cleo unterstützes Anti-Drogenprojekt zum Scheitern zu bringen und sie zu diskreditieren oder am besten gleich komplett von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Aber Cleopatra Jones ist ein harter Brocken und hat schlagkräftige Unterstützung...

Ein Mohnfeld mit einem Luftangriff zerstören – durch so einen Einstieg kann den Rest des Films eigentlich nur noch Langeweile herrschen und trotzdem hätte sich das Schauen gelohnt. Einfach grandios. Das muss man erstmal bringen. Das kann nicht jeder. Aber keine Angst, auch wenn die Story als geradlinig bezeichnet werden kann, kommt wenig Langeweile auf. Die Charaktere sind durch die Bank herrlich überzeichnet und strotzen nur so vor Klischees. Allen voran Antonio Fargas (Putney Swope, Foxy Brown, Shaft, …) als Doodlebug, einem von Mommys Unterhändlern. Die Dialoge sind zu großen Teilen wirklich gut geschrieben und haben hohen Unterhaltungswert. Cleopatras „Überfall“ auf den Dealer Snake ist da wirklich weit vorn dabei. Der kleine Dealer versucht sich durch allerhand dumme Sprüche irgendwie aus der Situation zu retten, nachdem sein Versuch, Cleopatra zu überwältigen, sehr jämmerlich gescheitert ist. Für den Zuschauer ist da Spaß angesagt.

Cleopatra Jones kann man ohne weiteres als „klassischen“ Blaxploitation-Film bezeichnen. Themen wie Korruption, Rassismus, Polizeigewalt und Drogensucht werden behandelt. Es werden ordentlich Kung-Fu-Action und Verfolgungsjagden gezeigt – und nicht zu vergessen ein starker weiblicher Hauptcharakter. Fein.

7,1 von 10 Pumuckls in Hugo-Boss-Uniformen