The Addiction (1995)
Die New Yorker Philosophie Studentin Kathleen (Lili Taylor) wird eines Nachts von einer Vampirin gebissen und dadurch selbst zu einer Blutsaugerin. Somit wird sie plötzlich mit dem Bösen in ihr und ihrer Sucht konfrontiert. Plötzlich sind diese Themen viel realer als noch kurz zuvor in ihren Studien.
Vor einiger Zeit wurde ich gefragt ob ich den Titel zu einem schwarzweißen Vampirfilm aus den Neunzigern mit Christopher Walken kenne. Den Titel kannte ich wirklich. Dabei handelt es sie um The Addiction einem Vampirfilm, der nur wenig Horror, dafür hohen philosophischen Anspruch und viel Drama zu bieten hat. Walken hat leider nur einen kleinen Gastauftritt, der sich dafür aber gewaschen hat. Da sitzt er einfach als Vampir und zitiert Naked Lunch. Besser wird es nicht mehr kann ich euch sagen. Aber auch ansonsten ist der Film alles andere als schlecht. Der Vampirismus dient hier nur als Parabel für das Böse und die Sucht an sich. Gemeinsam mit der farblosen Optik, ununterbrochen ausgesprochenen Philosophie Zitaten, einem Rap Soundtrack mit unter anderem Cypress Hill und scheinbar wahllos eingestreuten Bildern von Auschwitz könnte man den Film auch getrost als Kunstkacke abtun. Ich verstehe auch jeden der das tut. Ich fühlte mich aber mit Niveau unterhalten.
Abel Ferrara fordert wirklich einiges an Aufmerksamkeit von seinen Zuschauern, ansonsten wird es nämlich schwer dem Subtext zu Folgen. Lili Taylor spielt toll und sogar der Rap Soundtrack passt gut in die Story, da sie eh ein sehr urbanes Feeling hat. Falls iht also einen Vampirfilm sehen wollt der etwas artsy ist und weder versucht gruselig zu sein, noch Vampire als erotische Fantasie unbefriedigter Hausfrauen stilisiert, sollte Addiction eine Chance geben. Man sollte ihn aber im O-Ton sehen, da die Stimmung ansonsten stark unter der Synchro leidern würde. Allerdings bin ich mir gar nicht sicher, ob Addiction wirklich synchronisiert wurde, denn auf dem WDR lief er damals auch im O-Ton.
8 von 10 nicht zu unterdrückende Gelüste