Oliver Twist (1982) [Schröder Media]
Der Waisenjunge Oliver (Richard Charles) wird im Waisenhaus groß, bis er eines Tages an den Leichenbestatter Sowerberry (Philip Locke) als billige Arbeitskraft verschachert. Dem schrecklichen Waisenhaus entkommen, wird sein Leben in den Händen von Soweberry sogar noch schrecklicher. Er will sich nicht weiter ausbeuten lassen und flieht. Um irgendwie zu überleben schlägt er sich als Taschendieb in Fagius (George C. Scott) Hehlerbande durchs Leben, bis er schließlich vom reichen Mr. Brownlow (Michael Hordern) erwischt wird. Dieser stellt sich aber als ein sehr netter Mann heraus, der Oliver bei sich aufnimmt und für den Jungen gut sorgt.
Von allen Verfilmungen dieses Charles Dickens (Christmas Carol) Klassikers, ist diese amerikanische Fernsehproduktion wohl meine liebste. Vor allem hat mich hierbei immer die Szene sehr beeindruckt in der Bill Sikes seine Frau tötet. Für einen Familienfilm ist diese Szene wirklich sehr krass. Nicht nur das diese Szene sehr intensiv gefilmt wurde, sondern auch Tim Currys (Burke and Hare) wunderbar böse Performance macht diese Szene so gut. Generell gefällt mir der düstere Stil des Films sehr gut. So wirkt der Film sehr erwachsen, kann aber von Kindern immer noch geschaut werden, aber nur mit den Eltern. Auch die Sets der Londoner Hinterhöfe sehen klasse aus und neben Tim Curry kann auch George C. Scott (Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb) mit einer richtig guten Vorstellung glänzen und ebenso sind so gut wie alle anderen Darsteller richtig gut dabei.
Aber leider hat der Film neben den unvermeidbaren Werbefadeouts, die hier etwas nerven ein anderes recht großes Problem. Und zwar ist Richard Charles ein sehr schlechter Oliver Twist. Auch wenn man bedenkt das er nur ein kleiner Junge ist, spielt er wirklich nicht gut. Irgendwie scheint mir sein Charakter in dieser Verfilmung aber auch ziemlich schlecht vom Buch übertragen zu sein. Klingt zwar erst hart wenn man sagt das alles gut ist außer der Namensgebenden Hauptfigur, aber ehrlich gesagt fällt es die meiste Zeit gar nicht zu sehr ins Gewicht da der Rest so gut ist.
Auf den beiden DVDs in der Box mit dem Namen “Die besten Filme fürs Fest” von Schröder Media, befinden sich nicht wie darauf steht vier, sondern gleich fünf Filme. Genauer gesagt “Santa Claus”, “Voller Wunder ist das Leben”, “Ein Opa zu Weihnachten” und als Bonus noch “Die Stadt die Weihnachten vergass”. Alle Filme kommen in akzeptabler, aber nicht guter Qualität und ohne original Ton. Ein Wendecover ist auch vorhanden.
6,9 von 10 Szenen in der Küche die man nicht mehr vergisst