Queenie (1987) [Savoy Film]
Queenie (Kate Emma Davies) wird in den 1930’er Jahren in Indien Kalkutta als Tochter eines indischen Mannes und einer englischen Frau geboren. Dieser Fakt bleibt ihrer Umwelt natürlich nicht lange verborgen. So kommt es das sie von ihren Mitmenschen angefeindet wird sobald sie den britischen Sektor verlässt, aber auch unter den Engländern wird ihr nur Hass entgegengebracht, da sie nur ein “Mischlingmädchen” ist. Nach den Aufständen der indischen Bevölkerung, bei der ihre Großmutter getötet wird, reist sie mit ihrer Familie nach England. Als junge Frau (Mia Sara) hält sie sich mit oftmals wenig glamourösen Jobs über Wasser, bis sie eines Tages eine Rolle in einem großen Film angeboten bekommt.
Queenie ist eine fast vierstündige zweiteilige Miniserie, basierend auf einem Roman von Michael Korda, welcher wiederum auf dem Leben seiner Tante, der erfolgreichen halb indischen Schauspielerin Merle Oberon basiert. Der Film ist höchst melodramatisch und zeigt das Leben von Queenie von ihrer frühen Jugend bis zu ihren frühen Jahren ihrer Schauspielkarriere. Am Anfang ist die Serie noch recht interessant. Es geht um den Konflikt zwischen den Besatzungsmächten und den Indern, wobei natürlich Queenies Herkunft eine ganz besondere Rolle einnimmt. Durch einen Unfall tötet sie später einen britischen Funktionär und flieht. Von da an lebt sie unter falscher Identität und ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit. Ihre Vergangenheit ist dabei aber nicht nur der Todesfall, sondern auch die rassistischen Anfeindungen ihrer Kindheit.
Im zweiten Teil versucht sie dann als Schauspielerin Fuß zu fassen. Nach einigen Liebesirrungen kommt sie mit dem viel älteren Kirk Douglas (Scalawag) zusammen, wobei der Film viel Tempo und Elan einbüsst. Über längere Strecken ist der zweite Teil wirklich langatmig und das Drama wirkt extrem bemüht. So endet diese eigentlich nicht uninteressante Miniserie eher peinlich als dramatisch. Irgendwann wirkt es einfach nur noch lächerlich wie man immer wieder einen drauf setzt und die Situationen mit jeder Menge unerträglich überdramatischen Dialogen ausstaffiert. Man brauch also sehr viel Sitzfleisch und ein Faible für bemühte Dialoge, dann kann man die Serie auch komplett genießen. Ansonsten ist nur der erste Teil wirklich gut geworden.
Der Film ist ohne Bonusmaterial und ohne den O-Ton zusammen mit “Für eine Handvoll Geld”, “Home Movies” und “Erinnerungen einer Liebe” bei Savoy in der Kirk Douglas Collection erschienen. Obwohl die Miniserie eine eigene DVD spendiert bekommen hat ist die Bildqualität trotzdem nicht unbedingt die beste, dafür ist aber auch der O-Ton und der deutsche Trailer enthalten.
5,9 von 10 umgeworfene Gemüsebehälter