Ein Schlitzohr namens Santa (2003) [Schröder Media]
Zwar sind Jack Clayton (Tony Danza) und sein “Arbeitskollege” Harry Zordich (David Parker) gerade erst aus dem Knast, aber schon planen sie ihren nächsten Coup. Doch der Raubzug im Kaufhaus geht völlig schief. Harry kann entkommen aber Jack steckt ziemlich in der Klemme. Um unerkannt aus dem frisch eröffneten Kaufhaus zu entkommen streift er sich ein Santa Claus Kostüm über und steigt vor der Tür in den nächsten Bus. Dieser bringt ihn direkt in das kleine Kaff Evergreen, wo er zu seinem Erstaunen schon erwartet wird. Noch bevor er erklären kann das er nicht der erwartete Santa ist, muss er schon für einen Weihnachtsbaumverkauf den Weihnachtsmann spielen. Lange hat er nicht vor für Sarah (Lea Thompson) und ihre Tochter Noelle (Angela Goethals) zu Arbeiten. Ihm wird aber klar das er wohl nirgends besser untertauchen kann als in diesem Ort, mit dieser Verkleidung. Außerdem fällt ihm bald auf, dass die Stadt eine nicht gerade gut gesicherte Bank hat, diesmal könnte der Raub leichter gelingen. Also macht er gute Mine zum bösen Spiel und findet sich mit seinem neuen Job ab. Mit der Zeit wachsen ihn aber seine Chefin und deren Tochter immer mehr ans Herz und der einstige Gauner macht eine wunderbare Wandlung durch.
Klingt nicht gerade spektakulär. Trotzdem hat der weihnachtliche TV Film “Stealing Christmas” aus den Universal Studios mehr zu bieten als man erst denken würde. Tony Danza ist kein toller Schauspieler, aber irgendwie spielt er auch immer Figuren die nicht wirklich bock darauf haben irgendwas zu tun, daher passt das für mich schon. Auch Lea Thompson (Howard the Duck) ist da schon ein paar Nummern besser und Angela Goethals (Kevin - Allein zu Haus) spielt ebenfalls gut, ist für ihre Rolle aber schon einige Jahre zu alt.
Was den Film aber besonders macht, ist etwas anderes. Wie in jedem Weihnachtsfilm wird letztlich doch alles gut. Danza wird ein ehrlicher und aufrechter Mann, kommt mit Sarah zusammen und alle im Ort mögen den sympathischen Exknacki. Anders ist hier aber wie alles zu Stande kommt. Danzas Charakter wird nicht nur als liebenswürdiger Krimineller dargestellt der einfach nur etwas auf die schiefe Bahn gekommen ist. Stattdessen wird immer wieder gezeigt das er recht fies ist und ziemlich manipulativ. Am Ende wird auch nicht einfach alles gut. Er muss für seine Taten bezahlen und kann erst danach versuchen das Vertrauen der anderen zurückzubekommen. Auch seine Beziehung zu Sarah und ihrer Tochter wird nicht herbeibeschworen oder plötzlich durch die Hand der Regie befohlen. Die Charaktere sind gemeinsam in einigen Szenen zu sehen die zeigen wie Zuneigung entsteht und langsam wächst. Die Gefühlskomponente ist also durchaus glaubhaft, was wiederum dazu führt das es umso tragischer ist das Danza alle belügt und es ihm schwerer macht alles wieder gut zu machen. So was erwartet man nicht von solch einem Film, erfreulich ist es aber allemal.
Am Ende kommt alles so wie man es erwartet, der Weg dahin hat aber einen etwas eigenen Touch, der glaubhafter und realer erscheint als der Plot anderer Weihnachtsstreifen. Wer so was also mag könnte mit diesem Film vielleicht bisschen was besonderes finden.
An Bild und Ton gibt es nichts auszusetzen, O-Ton ist vorhanden, genauso wie ein Wendecover, sonst aber leider kein einziges Extra.
6 von 10 Kinder die sich einen beheizten Pool wünschen