Deadpool #1 (Marvel)
Bei einem teuflischen Ritual werden die verstorbenen Präsidenten der vereinigten Staaten wiederbelegt. Seitdem treiben sie als Zombies ihr Unwesen. Eigentlich ist es nicht wirklich schwer was gegen diese Plage zu unternehmen. Allerdings ist es schon allein aus Image Gründen nicht möglich Captain America oder die anderen Avengers damit zu beauftragen Lincoln zu köpfen. Auch den Agenten von S.H.I.E.L.D. ist die Sache zu heiß. Da bleibt nur die Möglichkeit jemanden ran zu holen dessen Ruf eh schon vollkommen im Arsch ist. Also wird Deadpool engagiert, der sich auch gleich an den Zombiespeck macht.
Comedy Gespann Brian Posehn (The Haunted World of El Superbeasto) und Gerry Duggan übernehmen das Zepter das ihnen von Daniel Way überreicht wurde. Im Vorfeld hatte ich große Hoffnung das die beiden Deadpool wieder in die richtige Richtung lenken. Schaffen die beiden auch ziemlich gut. Deadpool ist wieder zu alter Stärke zurückgekehrt. Seine Heilungskräfte sind wieder da, genauso wie sein entstelltes äußeres. Anstatt den verschiedenen inneren Stimmen hat Wade jetzt wieder nur noch eine einzige, die dafür umso lauter Blödsinn redet. Auch von der Story her schaffen die beiden Writer es den Charakter zurück auf einen neutralen Startpunkt zu bringen, wo auch jeder neue Leser Zugang finden sollte. Wade versucht einmal mehr die Aufmerksamkeit der richtigen Helden auf sich zu ziehen und durch seine Taten einer von ihnen zu werden. Dabei bemerkt er gar nicht das er im Grunde nur erneut ausgenutzt wird. Inhaltlich gibt es soweit also nicht zu viel zu meckern. Man merkt aber das die beiden sich noch nicht ganz sicher sind was sie mit dem Charakter anfangen können. Besonders beim Humor stört doch noch ziemlich das im Grunde alles nur auf billigen Wortspielen basiert. Da kann man gerne noch sarkastischer und düstereren Humor an den Tag legen. Talent haben die beiden aber auch für etwas herbere Späße, ich glaub das wird noch besser.
Fürs Auge sorgt Tony Moore (The Walking Dead). Darüber das Moore sehr talentiert ist, muss man nicht lange sprechen. Wieder mal liefert er ordentlich ab. Sein Artwork ist hier ein wenig verschroben, cartoonartig und voll mit schön widerlichen Momenten. Tony gibt von der ersten Seite an Vollgas und beschert uns einige richtig coole Seiten. Deadys dezentes Re-Design funktioniert klasse und ich mag es wie Moore es hinbekommt auch trotz Maske Deadpools Emotionen immer Ausdruck zu verleihen. Blutig wird’s auch und die untoten Präsidenten sehen ebenso klasse aus.
Der Humor braucht wohl noch ein paar Ausgaben bis es richtig lustig wird, in allen anderen Belangen erinnert dieses Heft aber sehr stark an die besseren Zeiten dieses Helds.
7,5 von 10 Monster mit vier Nippeln