König der Dornen #1 (Tokyopop)
Auf der Erde ist eine gefährliche Krankheit namens Medusa ausgebrochen. Wer infiziert ist versteinert immer mehr und stirbt kurze Zeit darauf. 160 Infizierte werden in einen Kälteschlaf versetzt um sie nach erfolgreicher Forschung mit dem passenden Gegenmittel zu retten. Doch irgendetwas läuft schief, denn die junge Kasumi und ein paar andere erwachen Frühzeitig, ohne zu wissen warum.
Sie finden sich in einer Welt wieder die überwuchert ist mit Dornen und in der wilde Saurierähnliche Kreaturen leben. Nachdem bei der Suche nach einem Ausgang gut die Hälfte der Gruppe von einer der Kreaturen gefressen wird, sind sie nur noch zu siebt. Die Zusammensetzung ist sehr durchwachsen, vom kleinen Jungen bis zum alten Nörgler ist alles dabei. Und so macht sich die ungleiche Sippe auf um einen Ausweg zu finden während ihre Uhr tickt ...
Ich brauchte zur Abwechslung mal etwas völlig ohne Kitsch und Kulleraugen und das habe ich hier gefunden. Zwar ist es mal wieder eine endzeitliche Geschichte, aber daran habe ich wie ihr wisst ja großen Spaß.
Die Menschen mutieren in diesem Fall allerdings nicht, sondern sterben einfach. Dafür gibt es aber ziemlich coole, wenn auch wenig spektakuläre Monster. El Tofu findet sie furchtbar hässlich, der ist aber auch deutlich coolere Kreaturen gewohnt. Für mich ist das zu mindest im Manga / Comic Bereich eine Ausnahmeerscheinung und von daher konnten sie mich begeistern.
Wie bei Walking Dead ist auch hier das eigentlich Spannende der Umgang miteinander und weniger die Katastrophe die sich abspielt. Die Leute würden im Normalfall vermutlich kein Wort miteinander wechseln und sich auch keines Blickes würdigen, doch plötzlich sind sie aufeinander angewiesen. So was beobachte ich sehr gerne. Es gibt immer einen der nur nörgelt und alles Scheiße findet, eine zögerliche Person die die ganze Gruppe aufhält, einen Anführer und ein paar ohne nennenswerte Eigenschaften. Das ist auch hier der Fall. Doch irgendwie schaffen sie es gemeinsam vorran zu kommen, zumindest anfänglich. Je mehr sie allerdings über einander erfahren, desto größer werden die Abgründe zwischen ihnen. Man beginnt jede noch so kleine Bewegung des anderen zu hinterfragen und die Stimmung ist angespannt.
Ich bin sicher das wird noch sehr abenteuerlich.
Die zeichnerischen Qualitäten sind Mittelmaß würde ich sagen. Oft sehen die Bilder recht unsauber aus, was mir natürlich weniger gut gefällt. Die actionreichen Szenen waren aber am allerschlimmsten und für mich oft ziemlich schwierig. In dem ganzen Durcheinander habe ich häufig den Überblick verloren und kleinere Details erst auf den zweiten Blick wahrnehmen können. Das geht definitiv besser.
Vom Charakterdesign her gefällt es mir jedoch recht gut, da es nicht der typische Einheitsbrei ist.
Die Farbseiten über die ich mich normalerweise immer freue, hätte man hier lieber weggelassen. Die sehen grausig aus und unterstreichen den unsauberen Stil nur noch mehr.
6,6 von 10 aufdringliche Saurier