Gregs Tagebuch #7 - Dumm gelaufen! (Baumhaus Verlag)
Weihnachten konnte Greg irgendwie überstehen und schon verdunkelt das nächste Großereignis seine Zukunftsaussichten. Bald ist nämlich Valentinstag und er hat noch kein Mädchen dazu überzeugen können ihn als einen geeigneten Tanzpartner zu erachten. Die Zeit dängt immer mehr aber immer wenn er versucht sich einem Mädchen zu nähern versagt er umgehend. Zwar hat auch sein bester Freund Rupert noch keine Ballpartnerin erobern können, aber tröstlich ist das nicht. Da es zudem noch weniger Mädchen als Jungs in der Klasse gibt, wird die Auswahl immer geringer und außerdem muss Greg dann auch noch mit den anderen Jungs den Tanzkurs absolvieren. Als wäre das nicht schon genug für das Gemüt eines angehenden Teenagers, gibt es auch noch zu Hause Probleme. Onkel Gary hatte sich von Gregs Vater Geld geliehen um ein Souvenir T-Shirt Stand zu eröffnen. Allerdings waren alle Shirts falsch bedruckt und jetzt ist er vollkommen Pleite und muss bei den Heffleys auf der Coach leben. Selbst Fernsehen ist im Moment also keine Option. Man hat es nicht leicht.
Na, nachdem die Vorweihnachtszeit für Greg schon so schrecklich war, konnte es in den Tagen vorm Valentinstag ja nur schlimmer werden. Mit allen möglichen Tricks versucht er die Damenwelt von sich zu überzeugen, so richtig will es aber nicht klappen. Er stellt sich aber auch ziemlich unbeholfen an und zwar so sehr, dass er nicht mal neben Rupert eine gute Figur macht, selbst wenn dieser Windpocken hat. Die Macho Tipps seines immer abgebrannten Onkels Gary helfen da auch nicht, sondern machen alles nur noch viel schlimmer. Sein Leben und somit auch seine Tagebucheinträge bleiben also weiterhin recht deprimierend für ihn, dafür aber einmal mehr umso unterhaltender für uns. Greg scheitert nämlich immer wieder auf sehr unterhaltsame und putzige Weise. Außerdem beobachtet er dabei die Welt und ihre Verrückteneigenheiten oftmals sehr genau und sieht Dinge die anderen im Alltag meist verborgen bleiben. Immer lustig, manchmal aber recht hintergründig und dabei immer unterhaltsam.
Jeff Kinney schafft es einmal mehr möglichst viele lustige Momente in dieses Tagebuch zu packen, die kleinen Comics von denen das Buch durchzogen ist, tragen dabei natürlich viel zum Humor bei. Schön ist dabei, dass die Gags nur selten den leichtesten Weg gehen und man doch manchmal schon um die Ecke denken muss. Kinney nimmt seine Zielgruppe ernst, will es ihnen aber nicht so einfach wie möglich machen. Mitdenken ist immer wieder Vorraussetzung um dem Humor folgen zu können. Schön ist das er die alltäglichen Probleme der Zielgruppe zwar lustig darstellt, sich über sie aber nie lustig macht oder von Oben auf sie herabschaut. Die Zeichnungen sind wie immer sehr einfach gehalten, was aber seinen Zweck absolut erfüllt. Was mich diesmal ein wenig gestört hat, ist das es teilweise doch sehr albern war und manches zu weit hergeholt war. Auch in den anderen Büchern passieren Dinge die so nie passieren würden, aber hier war es zum ersten mal so das Situationen vorkamen die zu sehr darauf angelegt waren nur lustig zu sein. Das ganze Finale zum Beispiel war bis auf ein-zwei Wendungen recht anstrengend wie ich fand.
Insgesamt betrachtet ist aber auch der siebte Band der Reihe ein kurzweiliger, gut geschriebener Spaß mit lustigen Zeichnungen. Die gelungene Hardcover Aufmachung kann auch erneut gefallen. Greg Fans sollten also erneut zu greifen, haben sie vermutlich aber eh schon gemacht.
7,5 von 10 überschminkte Windpockenpickel