James Bond #1: Casino Royale (Cross Cult)
Der britische Geheimagent doppelnullsieben James Bond wird von seinem Geheimdienstchef nach Frankreich geschickt. Dort soll er sich den russischen KGB Agenten Le Chiffre vorknöpfen. Aber ein ganz normaler Spionage Auftrag sieht sicherlich anders aus. Undercover besucht er das Casino Royale um gegen den Russen Baccara zu spielen. Nun muss er diesen nur noch um sein ganzes Geld erleichtern und schon werden Chiffres Chefs nicht nur dafür sorgen den Agentin los zu werden, sondern er kann auch gleichzeitig noch den französischen Kommunisten erheblichen finanziellen Schaden beibringen und das alles ohne Gewalt einzusetzen oder sich wirklich in Gefahr zu bringen. Zuerst läuft das Kartenspiel für ihn auch ganz gut, aber gerade als er das Gefühl bekommt Le Chiffre in der Hand zu haben, verlässt ihn sein Glück und dann kommt auch noch eine schöne Frau ins Spiel. So einfach wie gedacht wird der Fall dann doch nicht zu lösen sein.
50 Jahre James Bond, alle feiern. Die Filmindustrie mit dem 23. James Bind Streifen “Skyfall” und Cross Cult, eh allgemein als Partyverlag bekannt, hauen die original Romane von Ian Fleming in einer Neuauflage raus. Erwähnenswert ist dabei das die 007 Romane somit zum ersten mal ungekürzt, unverfremdet, mit der original Kapiteleinteilung und korrekt übersetzt auf deutsch zu haben sind. Zudem sind da noch die neuen, extrem ansehnlichen Cover von Michael Gillette. Für Fans also schon Kaufanreiz genug. Für alle anderen noch ein paar Worte zum Inhalt:
Eigentlich bin ich nicht der größte Bond Fan, zumindest nicht von den Filmen. Die Romane habe ich vorher nie gelesen, jedenfalls nie mehr als ein paar Seiten wenn mein Opa die Bücher hat rum liegen lassen. Jetzt mit der vorbildlichen Veröffentlichung von Cross Cult ist die Gelegenheit aber besser als je zuvor und sollte genutzt werden. Schnell fällt auf, dass James Bond hier ein sehr viel interessanterer Charakter ist als in den meisten Filmen. Er ist recht schroff, ein Typ der seinen Auftrag zielstrebig verfolgt und Sachen auf die Reihe bekommt. Gleichzeitig ist er auch melancholisch und immer wieder blitzt hinter der Fassade Unsicherheit hervor. Bond wirkt also sehr menschlich und ist ein vielschichtiger und wirklich interessanter Charakter. Außerdem finde ich Ian Flemings Mut beachtenswert. Sein erster Bond Roman beginnt mit einigen langen Sequenzen in denen im Kasino Karten gespielt wird. Und gerade die Szenen während des Baccara Spiels sind mit die spannendsten. Bemerkenswert wie er es schafft aus so einer normalen Situation so eine dichte Spannung herauszuholen. Wirkliche Action kommt erst bei einer Verfolgungsjagd auf, die ebenfalls sehr gut beschrieben wird und auch Bettaction kommt vor, genauso wie eine fiese Folterszene. Ebenfalls recht mutig für die Entstehungszeit des Romans.
Auch als nicht Bond Fan habe ich viel gefallen an “Casino Royale” gefunden und kann mir vorstellen auch die weiteren Bände zu lesen. Wenn Flemings Schreibstil so stark wie hier bleibt, lohnt es sich nämlich wirklich.
8 von 10 Millionen Franc