DC Premium 89: Batman ’66 - Band 2 (Panini)
Enthält die US-Hefte “Batman '66” #6-#10.
Es ist wieder Zeit den Batusi zu tanzen. Batman und der dynamische Jungspund des dynamischen Duos, Robin, haben erneut von einem ganzen Reigen wilder Abenteuer zu erzählen. Zum Beispiel von Catwomans neuester Gaunerei. Haarig oder besser gesagt pelzig, wurde es auch, als Batman & Robin gegen die küssende Kosakin kämpfen mussten, die allerdings mit dreckigen Mitteln und trainierten Bären in die Schlacht gezogen ist. In einem anderen Abenteuer mussten die beiden Helden feststellen, dass selbst in den Sechzigern ein Schurke wie der Clownprince of Crime, Opfer von wirtschaftlichen Engpässen werden konnte. Jedenfalls hat der Joker Geldprobleme und muss deshalb einige seiner Mitarbeiter entlassen. Viele weitere Abenteuer lassen die Beiden auf King Tut, Batgirl, Alfred, Mr. Freeze, den Bücherwurm und andere illustre Gestalten stoßen.
„Batman '66“ schafft es teilweise wirklich den Spirit der leichfüßgigen Adam West TV-Serie einzufangen, ohne ihn zu kopieren. Es ist mehr eine liebevolle, aber dennoch moderne Hommage darauf und nicht wirklich der Versuch die damalige Serie zu imitieren oder fortzuführen. In diesem Trade enthalten sind fünf Hefte mit insgesamt 11 kurzweiligen Geschichten im Stile der Adam West Serie und generell der Silver Age. Humor und harmloser Spaß stehen ganz allein im Vordergrund und genau das bekommt ihr auch hier.
Es geht also nicht um das unbewältigte Kindheitstrauma von Bruce Wayne, auch nicht um die Psyche des Jokers, sondern einfach nur darum, mit anzusehen, wie Batman auf Bären reitet, gegen Kleopatra kämpft und wenn die Finanzkrise den Joker erwischt, dann kann das doch auch nicht groß schaden. Bis auf ein-zwei der Kurzgeschichten können auch alle sehr gut unterhalten und langweilen nie. Der Humor ist harmlos, tut niemandem weh und manchem vielleicht zu albern, passt hier aber perfekt.
Während die Geschichten allesamt von Jeff Parker und Tom Peyer geschrieben wurden, haben alle Geschichten einen anderen Zeichner. Die meisten von ihnen versuchen den klassischen Adam West TV-Stil zu treffen. Also bunte Farben, ikonische Kostüme und alles sehr authentisch Sechzigerjahre mäßig. Die Coverartists konnten den Stil meist perfekt imitieren, innerhalb des Hefts sieht es dann aber etwas anders aus. Man orientiert sich zwar sehr stark an dem damaligen Stil, für das Konzept des Comics sieht vieles aber zu modern und aktuell aus. Ein ganz wilder Ausbruch ist lediglich Rubén Procopios Stil. Procopio, der vor allem durch seine Mitarbeit an Disney Filmen wie “Basil, der große Mäusedetektiv” oder “Mulan” bekannt geworden ist, lässt den Aquarell Look alter frankobelgischer Westerncomics wieder aufleben. Von den übrigen Künstlern kann dann nur Jonathan Case einen krasseren Eindruck hinterlassen. Liegt nicht nur an seinen Zeichnungen, sondern an seiner Farbgebung, die als einzige genauso aussieht wie die der angepeilten Zeitepoche. Bei allen anderen sind die Farben viel zu modern und nicht zeitgemäß. Trotzdem gab es keinen Künstler den ich schlecht fand und so gibt es bis auf kleinere Details nichts an den Comics auszusetzen. Weiter tanzen!
7,3 von 10 halbwegs verkleidete Butler