Sprite #5 - A.D. 2059 (Carlsen Manga)
Während eines Besuches bei ihrem Onkel in einem gigantischen, japanischen Hochhaus gerieten Schulmädchen Suh und ihre Freundinnen mitten in eine Zeitwelle. Wie ein Tsunami rollte die Zeit über den Ort hinweg und nur die Bewohner des Hochhauses haben dieses Unglück überstanden. Unbeeinflusst von der Katastrophe sind sie dennoch nicht geblieben und finden sich plötzlich im Jahre 2060 wieder. In dieser apokalyptischen Zukunft haben sie sich nun schon einige Feinde gemacht. Doch in Koh und den anderen Kind gebliebenen Erwachsenen haben sie Freunde gefunden. Von ihm erfahren sie jetzt alles von der Firma Babel Industries und den schrecklichen Dingen, die sie den Menschen der Zukunft angetan haben. Neben der grauenvollen Vergangenheit, steht ihnen eine ebenso grausige Zukunft bevor. Wenn sie jetzt nicht schnell einen erfolgversprechenden Plan im Kampf gegen die Bergmenschen, dann werden sie nicht mehr lang genug leben um zu erfahren was in der Zukunft passieren könnte.
Noch nach dem ersten Band hätte ich “Sprite” beinahe aufgehört, seitdem kann die Serie sich stetig steigern und jedes mal wieder kleine Höhepunkte präsentieren. Im fünften Band ist dieser Höhepunkt der Rückblick zum Anfang des modernen Turms zu Babel, der eine sehr düstere Vergangenheit hat. Durch diesen Flashback fügt Yugo Ishikawa seinem Manga eine weitere Ebene hinzu, was die anfangs recht klischeehafte Geschichte mittlerweile ziemlich komplex werden lässt. Zwar fehlt den Charakteren zum Großteil weiterhin die nötige Tiefe, da sollte noch mehr folgen, aber die Welt und die ominösen Geschehnisse von “Sprite” sind schon klasse und machen somit jedes mal Lust auf mehr.
Die apokalyptische Action, meist mit viel Horror angereichert, wird ziemlich hart dargestellt und ist dabei nicht immer was für den leichten Magen. Ein paar härtere Szenen müssen jedenfalls überstanden werden. Der Stil bleibt düster und wird zunehmend auch immer wieder etwas trostloser. Den Figuren wird viel zugemutet und abgesehen von dem Rückblick gibt es dieses mal keine Verschnaufpausen und durchgehend brutale Horroraction. Durch die düstere Natur der Zeichnungen geht in den großen Gefechten mitunter die Orientierung verloren, was vielleicht etwas stört, gleichzeitig aber auch zu Grundstimmung der Geschichte nicht schlecht passt.
Sprite ist ein rasanter Manga Cocktail aus Fantasy, Science-Fiction, Thriller und Horror und kann dabei mit jeder Ausgabe einen mehr drauf setzen und auf sehr spannende und mitreißende Art unterhalten. Nach einigen Startschwierigkeiten mit dem Manga würde ich die Reihe mittlerweile durchaus empfehlen.
8 von 10 hungrige Waldbären