Das kalte Herz (1978) [S.A.D.]
Der Köhler Peter Munk (Winfried Küppers) will reicher sein als er ist und auch beliebter. Vielleicht so wie die Glasbläser oder sogar die feinen Herren zu Hofe. Um nicht mehr so hart arbeiten zu müssen für seinen Lebensunterhalt, wendet er sich an den bösartigen Geist des Holländer-Michel (Sepp Wäsche). Von ihm bekommt er auch alle Reichtümer, die er sich gewünscht hat, jedoch tauscht er auch sein menschliches Herz gegen eines aus Stein aus.
Ich glaube „Das kalte Herz“ war auch das Stück meines ersten Theaterbesuchs überhaupt. Nach vielen Jahren gibt es für mich nun ein Widersehen durch die Augsburger Puppenkiste, die schon im Jahre 1978 das Märchen von Wilhelm Hauff für den Hessischen Rundfunk aufzeichneten.
Das Märchen wurde, wie gewohnt liebevoll inszeniert, wobei die Kulissen, Marionetten und Effekte nicht annähernd so verspielt und komplex sind wie in den Miniserien, dafür handelt es sich hierbei jedoch auch um eine Live-Aufzeichnung vor Publikum. Die Geschichte wurde niedlich und sehr kinderfreundlich umgesetzt und zwar mit Charme und viel Witz, es gibt eine gute Moral und insgesamt ist das Stück recht kurzweilig geraten. Die gewohnt guten Dialoge vom Regisseur Manfred Jenning (Jim Knopf und die Wilde 13) werden gekonnt von den bekannten Puppenkisten Sprechern dargeboten. Alles wie immer. Mit Sicherheit nicht das beste Märchen der Kiste, dennoch ein schönes Stück, schon allein durch den eher ungewöhnlichen, etwas melancholischeren Erzählansatz.
„Das kalte Herz“ ist über S.A.D. in der „Märchen und Sagen“ Box erschienen. Es handelt sich dabei um ein schickes Steelbook in dem sich wiederum drei DVDs befinden. Darin gibt es neben diesem Märchen noch „Der kleine Muck“, „Das Tanzbärenmärchen“ und „Abdallah und sein Esel“ zu sehen. Zu meiner Freude gibt es als Bonus dann auch noch jeweils eine Folge „Natur und Technik“, sowie „Denk und Dachte“. Zuletzt wäre da noch ein 10-seitiges Booklet mit Infos zu den einzelnen Filmchen, inklusive des Filmstabs.
6,9 von 10 pumpernde Herzen