Open Windows (2014) [Maritim Pictures]
Blogger Nick Chambers (Elijah Wood) hat bei einem Onlinegewinnspiel die Chance auf ein Date mit der Schauspielerin Jill Goddard (Sasha Grey) bekommen. Vor Ort angekommen erfährt er von Chord (Neil Maskell), der sich als Jills Manager ausgibt, dass die launische Darstellerin grundlos das Abendessen abgesagt hat. Chord verspricht ihm, er könne Nick ermöglichen Jill zu jeder Zeit beobachten zu können. Er muss nur bei seinem Spiel mit spielen. Schon im nächsten Moment steckt Nick in einem vertrackten Verwirrspiel von mehreren Hackern, es kommt zu Morden, Explosionen und Entführungen und keinem kann vertraut werden.
Es scheint so, als habe Elijah Wood genug Geld für den Rest seines Lebens angehäuft und so erlaubt er sich, in jedem Film mitzuspielen, dessen Drehbuch er interessant findet. „Open Windows“ ist recht offensichtlich einer dieser Filme. Es handelt sich um einen leicht futuristischen High Concept Thriller, der in der Hacker Subkultur angesiedelt ist. Leider geht man nicht völlig den Schritt in eine Cyberpunk Welt, was manche technische Spielereien lächerlich wirken lässt. Dafür ist der Film dann im Kern zu sehr in unserer Realität gefangen, als dass man alles wirklich ernst nehmen könnte. Sieht man darüber aber hinweg handelt es sich durchaus um ein mutiges Werk.
Hackangriffe auf Handytechnik, Blogs, Skype, Telefonie una alles andere kombiniert man hier mit viel Cyberoptik und einem großen Teil Foundfootage. Durch diese Kombination mit einem vertrackten Thriller und etwas seichtem Torture Porn entsteht etwas, dass man so noch nie gesehen hat. Insgesamt sind zwar unheimlich viele spannende Impulse und sehr frische Ideen zu entdecken, am Ende hat alles doch weniger Substanz als es wünschenswert wäre, einiges bleibt zu schwammig und viele Ideen sind einfach nicht zu Ende gedacht. Außerdem hätte es wohl noch etwas mehr Geld gebraucht um den Film wirklich schön aussehen zu lassen. Trotzdem sollte man sich den Namen des Autors/Regisseurs Nacho Vigalondo merken, der mir schon mit seinem Kurzfilm in „The ABCs of Death“ sehr positiv aufgefallen ist.
Elijah Wood (Maniac) macht seine Sache hier sehr gut und da Sasha Grey (I Melt with You) nur eine schlechte Schauspielerin spielen muss ist sie auch recht überzeugend. Es gibt dann noch ein paar weitere Darsteller, doch von denen hat eigentlich keiner mehr als ein paar Minuten Screentime. Zum Glück konnte Woods originale deutsche Synchronstimme gewonnen werden, was auch viel ausmacht. Wer also einen guter, aber letztlich doch aufgrund seiner Filmsternchen Prämisse wenig aufregenden Techno-Thriller in der Welt von Watch_Dogs sehen möchte ist hier richtig.
Die DVD hat gutes Bild und guten Ton, als Extra ist allerdings gerade mal der original Trailer vorhanden.
6 von 10 verhängnisvolle V-Logs