Shutter - Sie sind unter uns! (2004) [Ascot Elite]
Nach einer langen Hochzeitsfeier fährt Jane (Natthaweeranuch Thongmee) mit ihrem Freund Tun (Ananda Everingham) wieder nach Hause. Übermüdet kommt es auf einer Menschen verlassenen Landstraße zu einem schrecklichen Unfall. Jane überfährt eine junge Frau und lässt sich von Tun dazu überreden einfach weiter zu fahren. Und so ließen sie die Frau verletzt liegen und nahmen ihren Tod in kauf. Kurz darauf stellt Tun bei seiner Arbeit als Fotograf merkwürdige Fehler in seinen Bildern fest. Es fängt mit einem unerklärlichen Nebel auf allen Fotos an und später erscheint sogar der schemenhafte Geist der jungen Frau auf den Fotos. Um ihr Gewissen zu erleichtern fahren sie zur vermeintlichen Unfallstelle, finden jedoch keine Spuren eines Unglücks. Auch als sie bei der Polizei und den umliegenden Krankenhäusern anrufen, scheint es keinen Unfall gegeben zu haben. Es passieren jedoch weiterhin geisterhafte Dinge und der Reihe nach beginnen Freunde des Paares Selbstmord zu begehen.
Auf den ersten Blick ist “Shutter” ein asiatischer Geisterfilm wie alle anderen auch. Auf den zweiten Blick auf diesen thailändischen Grusler ändert sich daran ebenfalls nur wenig. Wenn die Credits dann jedoch über den Bildschirm fahren hat man gerade zwar sehr typischen Asiahorror konsumiert, in vielen Punkten schaffen die beiden jungen Regisseure Banjong Pisanthanakun (The ABCs of Death) und Parkpoom Wongpoom es, in ihrem Debütwerk viele der typischen Genremomente etwas stärker als ihre Konkurrenz zu gestalten und gleichzeitig den Film auch in den nicht gruseligen Momenten stärker aufzustellen als andere.
Der Horror selbst ist so typisch wie er nur sein kann. Viel langsamer, atmosphärischer Grusel, ein paar (für mich zu viele) Jumpscares und falsche Schocker, ein Geistermädchen mit langen schwarzen Haaren und etwas psychologischer Horror. Unterfüttert wird der Grusel allerdings mit einem recht starken Drama Anteil, der vor allem durch die Hauptdarstellerinnen Thongmee, Everingham und Achita Sikamana als Geistermädchen sehr gut zur Geltung kommt. Auch die Nebenrollen sind meist gut besetzt, hölzern gespielte Szenen sind eher selten und im Großen und Ganzen zu verschmerzen. Die Handlung hat ernsthaft gute und intelligente Ansätze und hievt somit den Film über das Niveau vieler anderer Genrevertreter.
Dadurch ist es auch zu verkraften, dass der eigentliche Horror nicht so einfallsreich ist, wie man es sich wünschen könnte und auch in Sachen Effekte nie etwas neues geboten wird. Die Kameraarbeit ist jedoch gut, die Handlung auch und die Schauspieler machen keine größeren Fehler. Handwerklich also ordentlich, an ein paar Stellen hätte ein wenig Innovation gut und Not getan, ansonsten aber für Genrefans ein recht sicherer Treffer.
Die Blu-ray von Ascot Elite verfügt über ein gutes Bild, guten Ton und sogar einige Extras. Darunter Interviews, Behind the Scenes und noch ein weiteres Featuerette, sowie eine Bildergalerie und Trailer.
7 von 10 düstere Dunkelkammern