Mark Brandis: Raumkadett - 5 - Der Aladin-Schachzug (Folgenreich)
Sein erstes Semester an der Astronautenschule hat der noch junge Mark Brandis (Daniel Claus) erfolgreich hinter sich gebracht. Die Semesterferien sollen nach der anstrengenden Zeit so gut wie möglich genutzt werden. Deshalb hat sich Mark überlegt Afrika kennenzulernen und lädt dazu auch seine Freunde Annika Melnikova (Friedel Morgenstern) und Robert Monnier (Sebastian Fitzner) ein. Dabei verheimlicht er ihnen aber, dass er gar nicht an Kultur und Natur interessiert ist, sondern in Wahrheit seinen Vater Peter Brandis finden soll, der nach den Einigungskriegen irgendwo auf dem Kontinent in einem Arbeitslager vermutet wird. Von seinem väterlichen Freund Captain Gregory Nelson (Horst Stark), auf dessen Raumschiff er einst als blinder Passagier reiste, bekommt er den Tipp sich in Kairo an einen Informationshändler zu wenden. Der würde ihm auch helfen, allerdings nur wenn er ihm das Foto eines Kunstschatzes besorgt, illegal natürlich. Und schon müssen Mark und Annika getarnt als Jungunternehmerinnen bei einer wohlhabenden Kunstsammlerin einschleichen.
Unser Teeny Brandis nutzt seine Semesterferien um ein Abenteuer in Afrika zu erleben. Er sucht seinen Vater, trifft einen fiesen Informanten, muss sich als jungreicher Bengel verkleiden und wird dann auch noch in einen Kunstraub verwickelt. Was erstmal wie ein ganz gewöhnlicher Sommer der “Fünf Freunde” klingt, ist aber die neueste Folge der Mark Brandis Prequel Serie “Raumkadett”. Der Vergleich mit den Fünf Freunden klingt vielleicht lustig oder sogar albern, aber so weit hergeholt ist er gar nicht malt. Denn diese Folge aus den Kindheitstagen des bleieben Science-Fiction Hörspielhelden ist gar nicht so viel anders als die Europa Jugendkrimis in ihren besseren Zeiten. So ist hier nur am Rande etwas von Science-Fiction zu bemerken, ließe man ein paar Vokabeln und die kleinen Hinweise auf soziopolitische Zusammenhänge weg, dann hätten wir einen typischen Jugendkrimi mit starkem Abenteuer Einschlag. So wie es jetzt jedoch letztlich geraten ist, ist es ein unterhaltsames Hörspiel für junge Teenager, aber auch die erwachsenen Hörer der Hauptserie. Trotzdem ist diese Episode bisher sicherlich diejenige, die für mansche Sci-Fi Fans zu seicht sein könnte. Etwas mehr Inhalt hätte es dann schon sein dürfen, aber gelangweilt habe ich mich in den 45 Minuten nie, was übrigens auch eine sehr gute Länge für ein derartiges Hörspiel ist.
Die Sprecher sind wieder ziemlich gut, besonders in den Gesprächen zwischen Daniel Claus und Friedel Morgenstern wirkt die Freundschaft der Beiden sehr glaubwürdig und keines der Gespräche in irgendeiner Art gestellt. Technisch kann den Machern wenig vorgeworfen werden. Neben den guten Sprechern ist auch die Geräuschkulisse hochwertig und das ganze Hörspiel generell handwerklich wie immer eine runde Sache. Kritisch sehe ich einzig die Musiken, die nicht immer passen und sich insgesamt doch deutlich zu oft wiederholen.
Inhaltlich nicht die anspruchsvollste Geschichte aus dem Mark Brandis Universum, dafür aber ein kurzweiliges Abenteuer ohne Längen oder sonstige gröbere Patzer.
7 von 10 ungewöhnliche Austauschprogramme