Mirror Mirror (1990) [Maritim Pictures]
Nikki Chandler (Kristin Dattilo) versucht gerade Schülersprecherin zu werden. Da ihre zickige Konkurrenten allerdings ihre prallen Argumente ins Spiel bringt, scheint so keine Chance zu haben. Gleichzeitig kommt das Goth Mädchen Megan Gordon (Rainbow Harvest) in ihre Klasse. Sofort wird sie von den anderen gemobt und gehänselt. Nikki ist die Einzige, die für sie da ist doch immer mehr gerät Megan in den Bann eines teuflischen Spiegels mit dessen dämonischer Macht sie ihren Mitmenschen schreckliches antun kann. Vom Spiegel besessen versucht Megan alles um ihrer Freundin doch noch den Posten der Schülersprecherin zu verschaffen. Selbst wenn sie dafür töten muss.
“Mirror Mirror”, ein fades Stück Horrorgeschichte irgendwo zwischen dem öden Plastiklook der Neunziger und dem noch nicht ganz eingegangenen Poptrash Charme der Achtziger. Ein Punk/Goth Girly (sieht ein wenig aus wie eine weibliche, jugendliche Version von Boy George) mit fieser Vergangenheit kommt eine neue Schule, wird dort schlecht von ihren Mitschülern behandelt und lässt sich dann aus dieser Laune heraus von einem teuflischen Spiegel dazu benutzen seine ebenso teuflischen Pläne zu vollführen. Der Plot ist so flach wie er unsinnig ist. Aus den ersten Plotholes wird schon sehr bald ein Handballnetzartiges Geflecht, aus mehr Löchern als Fläche Drumherum und die Charaktere werden allesamt recht schnell unsympathisch oder unglaubwürdig. Wenn, dann könnte man vielleicht noch behaupten, dass Rainbow Harvest sich unter ihrer dicken Schminke wenigstens etwas Mühe gibt. Da kann dann am Ende aber nicht mal so ein kleines ehemaliges Sternchen wie Karen Black (Trilogy of Terror) noch was retten.
Aber auch beim Gruselfaktor solltet ihr nicht viel erwarten. Es passiert meistens über lange Strecken nichts von Interesse und dann wird einfach etwas Blut herum gespritzt. Mehr als Kunstblut ist nicht zu erwarten. Richtige Effekte die über das Vollkippen mit hinaus gehen kann man vergessen. Alles ziemlich langweilig, zudem auch so extrem voll mit Klischees und lediglich bestehend aus allseits bekannten Genreversatzstücken. Nur eben etwas schlechter als schon bekannt. Auch der Sound ist sehr blechern und irgendwie merkwürdig und scheinbar absichtlicht nervig abgemischt. Dafür kann man das Boom Mic mitunter entdecken. Also wenigstens als Suchspiel vielleicht nicht der schlechteste Film. Würde ich jetzt auch den Genrekennern und Allesguckern nicht unbedingt empfehlen. Schließlich ist die gruseligste Szene heftiges Nasenbluten.
Die DVD kommt mit dem original VHS Cover als Wendecover, ansonsten aber ohne Bonusmaterial daher. Abgesehen natürlich vom englischen Trailer und dem Trailer zum zweiten Teil “Devil Dance”. Beide übrigens in räudigster Qualität. Das Bild des Films geht für eine Billigdvd gerade noch in Ordnung und der Ton ist okay. Auch der O-Ton hat es auf den Datenträger geschafft.
3,9 von 10 blutig abgeleckte Spiegel