Billy Bat #10 (Carlsen Manga)
Wir befinden uns im Jahr 1964: In dem verlassenen Dorf auf der Kii-Halbinsel steht der Comiczeichner Kevin Yamagata kurz davor erhängt zu werden. Er oder die Fledermaus können daran nichts ändern und doch noch irgendwie das Skript der alten Billy Mangas zu finden oder gar die Schriftrolle scheint unmöglich.
Wir befinden uns im Jahr 1924: In Little Tokyo, Los Angeles ermordet jemand regelmäßig Japaner, durch einen Katana hieb in den Rücken. Da Rassismus und die “Angst vor der gelben Bedrohung” grassieren, werden die Fälle vertuscht und als Streitereien unter den Immigranten abgetan. Jedoch taucht an jedem Tatort eine Zeichnung der unheimlichen Fledermaus auf. Die junge hübsche C.C. wird ständig von einem asiatisch anmutenden Hünen verfolgt, lernt jedoch Detective Devivie kennen, den sie kurz darauf herleitet und dessen Kind sie wenig später erwartet.
Wir befinden uns im Jahr 1964: Der alte Meister Zofu versucht möglichst schnell nach L.A. zu kommen und wenn nicht gleichzeitig in der Vergangenheit einige Probleme gelöst werden, hat sich das mit der Fledermaus nicht nur in der Zukunft bald erledigt.
In der zehnten Ausgabe von Billy Bat geht es ausnahmsweise mal viel straighter als sonst voran, gleichzeitig verwirren sich die verschiedenen Zeitstränge auch mehr als je zuvor. Etwas simpler als andere Bände der Reihe wird diese Ausgabe dadurch, dass wir uns nur auf zwei Zeitebenen befinden und zwar in 1924 und 1964 und örtlich sind wir nur auf der Kii-Halbinsel und in Los Angeles. Auch die Realität verlassen wir nur selten um in die Skripte und auf die Seiten der Billy Comics zu schauen. Allerdings kann sich die Zukunft zu jeder Zeit verändern, da die Fledermaus das Skript der Zukünften Realität immer umschreiben kann.
Das Spiel mit Realität und Fiktion gewinnt hier noch eine weitere Ebene, wodurch die Geschichte dieser Reihe noch komplexer wird und die Möglichkeiten mittlerweile schier unendlich erscheinen. Ärgerlich ist vielleicht nur, dass der gesamte Band auf zwei wichtige Informationen hinarbeitet, die ich so eh schon vermutet hatte. Der Aha-Effekt dieses Bands bleibt daher vollkommen aus. Es werden aber genug spannende Akzente gesetzt und ich sehe manche Figur nun aus einem etwas anderen Licht. Substanzlos ist die Geschichte also trotzdem nicht.
Das Artwork kann das hohe Niveau halten und wandelt irgendwo zwischen realistischen Hintergründen und Figuren die mal wie echte Menschen aussehen, mal aber recht typisch nach Manga Charakteren der alten Schule ausschauen. Hinzu kommen natürlich noch die Billy Comic Szenen, die sehr wie westliche Kindercomics aussehen. Alles wie es sein soll.
8 von 10 zahlende Schwarzfahrer