In Hundeweiler wird der Hund in der Pfanne verrückt. Das Ganoven Duo Baller-Otto (Claus Wagener) und Stoff-Ede (Andreas von der Meden) hat Onkel Henrys (Horst Beck) Schokoladenfabrik überfallen. Dabei haben die beiden Galgenmaulwürfe nicht weniger als 10.000 Mark und 50 Kartons mit Schokoosterhasen erbeutet. Zum Glück bekommt Mopsy Mops (Konrad Halver) davon Wind und untersucht mit seinem Kupferstecher Peky (Eike König). Die beiden finden heraus das die diebischen Untergrundbewohner im gleichen Flieger wie der Bürgermeister in Richtung Sardinia unterwegs sind. Verfolgen ist da angesagt und schon sitzen sie im Düsenjäger vom Onkel.
Mopsy Mops habe ich zum ersten mal vor etwa 5 Jahren entdeckt. Das Cover der LP sah interessant aus, Konrad Halver ist auch ein Kaufgrund und bei einem Preis von unter einem Euro landet eigentlich eh jedes Hörspiel in meine Sammlung. Zuhause erstmal erschrocken das der Plattenspieler immer noch auf 45 lief, vermutlich letztens ne Single gehört und nicht wieder auf 33 umgestellt (Ich sehe grade Leser in meinem Alter das hier lesen und mich für total alt halten…). Aber ne, der Song gehört wohl so. Nicht unbedingt gut, aber gut durch. Soweit gefiel es schon mal. Der Inhalt war dann stellenweise nur schwer zu ertragen aber im Grunde lustig. Ich habe aber schon ein Faible für dämlichen Humor, frische Sprüche und anarchistischer Unterhaltung. Wer mit Trash überhaupt nichts anfangen kann sollte lieber Meilenweit von dem Hörspiel weg bleiben.
Jetzt haben Hierax Medien den alten Folgen aus den Frühen Siebzigerjahren die Ehre erwiesen noch mal auf Cd glänzen zu dürfen. Das ist erfreulich, auch wenn es wohl wirklich nur etwas für Liebhaber ist. Die LP wird wohl trotzdem meine erste Wahl bleiben weil das Cover einfach cooler wirkt. Na ja das Hörspiel nach langer Zeit mal wieder gehört und sofort der selbe Effekt. Wieder geschockt vom Intro, es dann aber doch für geil empfunden und sich weiter gekämpft. Die Story ist abgedreht entbehrt aber nicht aller Logik, biedert sich aber keinerlei Konventionen an und macht einfach was sie will. Fraglich ist ob Konrad Halver seiner Zeit mit diesem Hörspiel weit voraus war, oder ob er einfach nur mal was blödes machen wollte. Unterhaltungswert hat der Mops zweifelsohne, trotzdem brauch man starke nerven. Oft fragt man sich wie man so was machen konnte, letztendlich ist es aber hörbar.
Den Sprechern kann man in keinem Fall etwas vorwerfen. Top sind Claus Wagener und Andreas von der Meden als Antagonisten des fidelen Mops. Immer einen tollen Spruch auf den Lippen der furztrocken rübergebracht wird. Nicht immer leicht bei den Absurditäten die sie aussprechen müssen. Aber auch alle anderen sind Vollprofis. Ingeborg Kallweit, Horst Beck, Benno Gellenbeck alles große Namen aus der Zeit und sogar Hans Paetsch hat einen kleinen Gastauftritt.
Die Untermalung wird der Comicvorlage gerecht und ist sehr cartoonish geraten und das Intro ist eine schönes Monster von Lied, das so hässlich ist das man es einfach liebhaben muss.
Mopsy Mops wird Heute wohl nur wenig Freunde finden, wer aber erkennen kann das es sich um etwas besonderes handelt wird den Hund schnell in sein Herz schließen.
7 von 10 Schokoosterhasen
