Django - Ich bin ein entflohener Kettensträfling (1968) [Savoy Film]
Mike Sturges (Steve Reeves) führt ein ruhiges Leben im wilden Westen. Mit seiner Familie betreibt er eine Pferdezucht auf einer großen Farm in Arizona. Als die Pferde eines Tages gestohlenen werden, müssen sie natürlich zurückgeholt werden, schließlich ist der gesamte Unterhalt der Familie von der Zucht abhängig. So macht er sich mit seinem kleinen Bruder Ray auf die Suche nach den Pferdedieben. Nachts machen sie an einem Tümpel nahe der Zugstrecke rast, Marlin Mayner (Wayde Preston), ein Wachmann des Zugunternehmens warnt die beiden, sie sollen besser weiterreisen, da Banditen den Zug überfallen wollen. Sie hören aber nicht auf den Ratschlag und geraten so mitten in den Überfall. Die eigentlichen Banditen können entkommen, aber Mike und Ray werden zur Chaingang nach Yuma verfrachtet. Dort foltern die Wachen Mikes kleinen Bruder zu Tode. Mike stachelt kurz darauf eine Revolte an und flieht und macht alles um seine Rache an den wahren Zugräubern zu bekommen.
Dieser Spaghettiwestern von Camillo Bazzoni basiert auf einem von über 70 Romanen aus der Feder Gordon Shirreffs. Seinen reiz gewinnt der insgesamt handwerklich ziemlich ordentliche Western, vor allem durch den Hauptdarsteller Steve Reeves, der mit diesem Film leider seine letzte Arbeit abgeliefert hat und sich danach für immer aus dem Filmgeschäft verabschiedete. Den meisten wird er durch seine vielen Auftritte als Hercules bekannt sein. Auch wenn er weder als Hercules, noch als Mike eine großartige Performance hinlegt, leben doch die meisten Filme an denen er mitgewirkt hat von seiner einnehmenden Ausstrahlung. Außerdem spielt er äußerst sympathisch und nicht unbedingt schlecht. Auch in den Nebenrollen findet man keine herausragenden Darsteller aber insgesamt ist das Niveau der Akteure doch angenehm konstant.
Die Kulissen und Drehorte wurden ebenfalls gut gewählt. Besonders in der Strafkolonie in Yuma wird dadurch eine dichte und bedrohliche Atmosphäre erzeugt. Von der Story sollte man aber trotzdem nicht zu viel erhoffen. Mehr als ein gut aufgebauter Rachefeldzug ist letztlich nicht zu sehen. Allerdings wird Mikes Schicksal gut dargestellt und er agiert darauf sehr glaubwürdig und nachvollziehbar. Nur im letzten Drittel verliert der Film kurzzeitig an Spannung und auch die zu diesem Zeitpunkt angespannte Situation wird durch eine unnötige und zu albern inszenierte Bar Schlägerei vernichtet . Abgesehen davon aber ein durchaus zu empfehlener Italo-Western.
Der Film kommt ungeschnitten, wobei man die bisher vorenthaltenen Szenen im O-Ton belassen reingebastelt und untertitelt hat. An der Bildqualität gibt es nichts auszusetzen, wobei man natürlich das Alter und die Machart des Films beachten sollte. Viel besser sollte so ein Film auch gar nicht aussehen. Die deutsche Synchronisation ist gut und hat ordentlich Biss. Nun ist der Film auch in der Django Reloaded Box zu finden, auf der sich zudem noch “Django - Die im Schlamm verrecken”, “Silbersattel”, “Django - Arizona Colt”, “Django - Ein Dollar für den Tod” und “2 Trottel gegen Django” tummeln.
6,9 von 10 Dynamitexperten