Montag, 18. März 2013

König der Dornen #2 (Tokyopop)

König der Dornen #2 (Tokyopop)

Die Panik unter den fünf letzten Überlebenden wird immer größer. Kein Essen, keine weiteren Überlebenden und immer noch keine Infos darüber warum sie schon wieder erwacht sind. Unklar ist auch was mit der Welt um sie herum geschehen ist und was es mit den dicken Dornenranken auf sich hat. Zudem noch Monster und das Mistrauen untereinander. Schließlich scheint einer von ihnen ein Verräter zu sein und besonders der Ex-Knacki Marco Owen ist überaus verdächtig, da er der Einzige von ihnen ist der nicht am Medusa Syndrom leidet, das seine Opfer innerhalb kürzester Zeit versteinern lässt. Da sie von Level 3 aus nicht höher nähe der Oberfläche kommen können, macht Marco sich auf noch weiter nach unten, nach Level 4 hinab zu steigen. Das macht ihn einerseits noch verdächtiger, denn vermutlich wartet auf dem legendären Level 4 nichts auf sie, außer vielleicht ein noch schnellerer Tod. Da aber bei allen anderen der Versteinerungsprozess rapide fortschreitet, begleiten sie ihn nachdem sie zuerst zögerten doch. Auf Level vier wird das Geschehen aber noch mysteriöser. Scheinbar leben außer ihnen doch noch ein paar weitere Menschen in der Anlage und den anderen Teilen des Schlosses. Auf Level 4 funktionieren sogar die Sicherheitsanlagen zum Teil noch. Das Weiterkommen wird hier aber nicht nur dadurch erschwert, sondern auch durch die Wassermassen die alles blockieren. Einer der Wassertanks der Ebene ist nämlich gebrochen und im Wasser tummeln sich nicht nur viele kleine aber gefräßige Frösche, sondern auch ein riesiger Frosch der verdammt großen Hunger auf Menschen hat.

Und weiter geht es in Yuji Iwaharas dystopischem Science-Fiction Manga. Im zweiten Superband von Tokyopop gibt es den dritten und vierten Sammelband der Serie auf die Augen und diese sind erfreut! Die Welt von “König der Dornen” wird ein wenig erweitert und hat so manche spannende Ecke zu bieten, die erforscht werden soll. Der Zentrale Moment dieser Ausgabe ist vor allem der rasant inszenierte Kampf gegen den fiesen Frosch, der es sogar schafft Kasumi kurzzeitig gänzlich zu verspeisen. Außerdem wird Level 4 ausgiebig erkundet und erste kleine Geheimnisse gelüftet. Trotzdem bleibt innerhalb der Gruppe eine gewisse Anspannung zu verspüren. Scheinbar hat jeder sein kleines Geheimnis und nicht nur Marco, in dessen Vergangenheit wir später in diesem Band noch etwas tiefer eintauchen dürfen. Teilweise fehlt den Konflikten zwischen den Gruppenmitgliedern aber die Schärfe. Hätte man die Dialoge teilweise noch etwas sorgsamer und schnittiger geschrieben, könnte so manche Sequenz noch etwas spannender sein als sie letztlich geworden sind. Trotzdem konnte mich die Handlung in ihren Bann ziehen und so manches mal ist die Stimmung doch relativ angespannt.

Der Zeichenstil ist relativ einfach gehalten, aber dennoch sind die Panel mit genügend Details ausgestattet um vor allem die Erkundungstour durch die neue Ebene sehr abenteuerlich und spannend zu halten. Ich mag es wie man gemeinsam mit den Charakteren langsam tiefer in die Anlage eindringt und immer neue Sachen entdeckt, wodurch sich langsam kleinere Teile dem Puzzle hinzufügen. Die Actionsequenzen, ganz besonders die mit dem Frosch, können ein sehr glaubwürdiges Gefühl von Tempo vermitteln. Andererseits fehlt mir bei der Action oftmals der Überblick, teilweise sind die Bewegungsabläufe nicht ganz nachvollziehbar. Zu den Charakteren muss man noch sagen, dass die Designs zwar nicht die einfallsreichsten sind, denn man hat jede der Figuren schon genau so schon mal in anderen Manga gesehen, zu Klischeebeladen sehen sie aber dennoch nicht aus. Wirklich ausgefallene Figuren sind es trotzdem leider nicht.

König der Dornen #2 hat ein paar Schwachstellen, die allerdings zu verkraften sind. Denn dafür bekommt man eine interessante Mystery Geschichte mit einem noch interessanteren Setting zu sehen. Mir gefällt das Dornen Universum jedenfalls sehr und da nehme ich die kleineren Makel doch ganz gern in kauf.

7 von 10 Jungs die einfach mal in die Ecke strullern