Star Trek: The Next Generation - Doppelhelix #6: Die oberste Tugend (Cross Cult)
Die Melacronianer und die Cordraziten hatten immer schon ein angespanntes Verhältnis zueinander. Die neuerlichen Terrorakte bringen die beiden Rassen an die Grenze zum Krieg. Captain Picard von der U.S.S. Stargazer versucht, mithilfe eines thallonianischen Diplomaten auf einer Friedenskonferenz einen Krieg und damit die Destabilisierung des gesamten Sektors zu verhindern. Währenddessen gehen Commander Jack Crusher und Ensign Tuvok einer Spur nach, die die Involvierung einer dritten Partei nachweisen könnte. Doch dabei begeben sie sich in Todesgefahr...
Nun also, wie ich schon bei Band 5 ankündigte, präsentiere ich die Vorgeschichte zur Doppelhelix-Reihe. Umgehauen hat mich die Serie ja leider nicht und daran kann auch das bisschen mehr Tiefe, die dieser Band dem Oberbösewicht verleiht, nichts mehr ändern.
Die Geschichte spielt etwa im Jahre 2350, also zu einem Zeitpunkt, da Picard noch Captain auf der Stargazer ist, Jack Crusher noch lebt und die Geburt Wesleys noch nicht allzu lange her ist. Zudem verpflichtete Tuvok sich erneut als Ensign in der Sternenflotte, nachdem er diesen Posten bereits unter Captain Sulu auf der U.S.S. Excelsior innehatte. Somit bedient sich der Band unter anderem bei der Voyager-Folge "Flashback", um ein paar bekannte Anspielungen zu geben.
Ich gehe zwar davon aus, dass die wenigsten, die das hier lesen werden, auch wirklich die Reihe beginnen werden, aber dennoch spoilere ich mal nichts. Auf jeden Fall bekommt man durch diesen sechsten Band die Hintergrundgeschichte, die dem Oberbösewicht erst sein "böse" verleiht - obwohl er ja in Band 5 wieder nur wie ein Oberwicht wirkt.
Das verpacken die Autoren Friedman und Golden auch relativ spannend, auch wenn man den Ausgang bereits kennt. Gerade das Zusammenspiel zwischen Crusher und Tuvok und generell ihr Teil der Geschichte ist schon unterhaltsam, wenn auch nicht sonderlich originell.
Letztlich wirkt das ganze wie eine solide geschriebene TV-Folge von TNG. Diplomatie ist drin. Ein bisschen Action ist drin. Unschuldiger Witz ebenso. Aber auch was für's Herz, wenn Tuvok und Crusher über ihre Familien sprechen. Bei Crusher weiß man nunmal, was noch kommen wird und daher kommt auch ein bisschen Drama mit rein. Alles drin - nichts zu meckern.
Die oberste Tugend ist ein ordentlicher Star Trek-Roman. Warum die Serie allerdings nicht nur aus Doppelt oder Nichts und diesem besteht, bleibt schleierhaft. Die beiden Bücher basieren direkt aufeinander und haben demnach auch eine gemeinsame Geschichte, die sie erzählen. Die anderen weisen nur am Rande Verbindungen auf und die Überschneidungen sind zudem weder für die Dramaturgie, noch für das Verständnis der Serie vonnöten.
6,5 von 10 wabernde und übel riechende, schwarze Massen