Der Heckenritter #1 (Panini)
Als Ser Arlan stirbt, ist nur sein Knappe Dunk beiihm. Er beerdigt ihn unter einer großen Ulme und entscheidet sich, nach kurzem Zögern, sein Schwert und und das Schild an sich zu nehmen. Ebenso wie seine Rüstung wird er sie jetzt eh nicht mehr brauchenund hätte sicher gewollt das Dunk sie bekommt. Da er nun "herrenlos" ist, beschließt er sich selbst als Ritter zu beweisen und will am Turnier in Aschfurtau teilnehmen. Als er dort ankommt, muss jedoch zunächst einmal feststellen, dass der Junge der beim Gasthaus seine Pferde versorgt hat, ihm gefolgt ist. Er will unbedingt sein Knappe werden und auch wenn "Ser Dunkcan der Große", echte Ritter brauchen anständige Namen, erst wenig erfreut ist, stimmt er zu und Egg darf bleiben. So hat er jemanden der sich um Feuer und Pferde kümmern kann, wenn er den Turnierplatz auskundschaftet. Als erstes muss er sich eine passende Rüstung besorgen, doch als er den Preis hört, bleibt ihm die Luft weg. Mit nur einem Sieg hätte er das Geld zusammen, doch um sich anmelden zu können braucht er einen Bürgen. Das sollte doch zu schaffen sein, schließlich hat Ser Arlan für viele Herren gekämpft und einer davon wird Dunk hoffentlich wieder erkennen. Doch das ist schwieriger als erwartet...
Nachdem mir Game Of Thrones ja schon sehr gefallen hat, war ich auf den Heckenritter sehr gespannt. Die Geschichte spielt 100 Jahre vor Game of Thrones, im selben Universum wie "Das Lied von Eis und Feuer". Hier und da gibt es Verbindungen zwischen den Geschichten die aber so zart sind, dass man sie unabhängig voneinander lesen kann. So gefällt er mir auch am besten, es ist eine eigene Geschichte die man als Ergänzung zu Game of Thrones lesen kann aber nicht muss.
Da Dunk schon in jungen Jahren zu Ser Arlans Knappe wurde und es einige Rückblenden in diese Zeit gibt, erleben wir seinen Werdegang von Anfang an mit. Er wurde groß als Knappe eines Heckenritters und hat somit beide Seiten des Lebens kennengelernt. Wenn sie gerade keinen Herren hatten für den sie kämpften, war ihr zu Hause die Natur und sie mussten essen was da war. Hatten sie aber einen Herren, lebten sie oft in Burgen und bekamen gutes Essen bis der Kampf vorüber war. Dafür konnten sie ein freies, selbstbestimmtes Leben führen und das wollte Dunk auch so bei behalten. Deswegen entschied er sich nicht weiter Knappe zu sein, sondern selbst zu kämpfen, Ser Arlan hatte ihm genug beigebracht um an einem Turnier teilzunehmen.
Er fühlte sich jedoch immer noch mehr wie ein Knappe und so kam es, dass Ser Duncan der Große sich immer zum gemeinen Volk gesellte und nie die Nähe der anderen Ritter suchte. Das finde ich gut, denn ein jeder Ritter hat geschworen die Schwachen und Unschuldigen zu beschützen, doch die ganzen hohen Ritter interessiert dieser Schwur kaum noch.
Und so passiert es sogar, dass Dunk sich mit einem Ritter aus hohem Hause anlegt.
Die Zeichnungen sind wunderschön. Alles ist sehr filigran ausgearbeitet und sauber bis ins kleinste Detail. Die gedämpften Farben passen sehr gut in die Zeit und unterstützen sie drückende Stimmung.
Hier hat George R.R. Martin wirklich eine schöne Geschichte geschaffen, die Ben Avery im dieser Graphic Novel perfekt umgesetzt hat. Und durch die Zeichnungen von Mike S. Miller (Wolverine, X-Men, Justice League Of America) wird dem ganzen Leben eingehaucht.
Als Extra gibt es noch eine sehr gelungene Cover-Galerie, sowie eine Galerie aller Wappen.
Der Heckenritter ist eine Geschichte über Freiheit, Gerechtigkeit und Mut, mit wunderschönen Zeichnungen. Mir hat es teilweise sogar noch einen Tick besser gefallen als Gamne Of Thrones, da man hier nicht direkt 20 verschiedenen Familien kennenlernen muss, was mich völlig überfordert hat. Es ist einfacher aber nicht weniger spannend.
9 von 10 Eierköppe