Child of Mine (2005) [FilmConfect]
Die Kinderpsychologin Tess Palmer (Joanne Whalley) und ihr Ehemann Alfie (Adrian Dunbar) haben eigentlich ein gutes Leben. Genug Geld ist bei dem erfolgreichen Ehepaar vorhanden und auch ihre Beziehung läuft wirklich gut. Zu ihrem Glück fehlt eigentlich nur noch ein Kind. Doch Tess ist unfruchtbar und zerbricht immer mehr daran. Schließlich muss sie sogar selbst in ärztliche Behandlung deswegen. Um ihrem Leiden ein Ende zu bereiten reisen sie von England nach Kanada, wo sie auf illegale Weise zwei kleine Mädchen adoptieren. Zuhause angekommen stellt Tess aber bald fest, dass mit den beiden Mädchen Heather (Hannah Lochner) und Grace (Stevie Gillespie) etwas nicht stimmt. Besonders die ältere Heather verhält sich sehr merkwürdig und zunehmend aggressiv. Die Adoptiveltern finden bald heraus das die Mutter der beiden umgebracht wurde und sie schon bei anderen Pflegeeltern unterkamen, dort aber immer wieder weg gegeben wurden. In Tess wächst immer mehr der Verdacht das Heather es vielleicht selbst war, die ihre Mutter tötete und sie bekommt Angst, dass sie auch selbst in Gefahr sein könnte. Um die Vergangenheit des Mädchens aufzuklären reist sie mit Heather zurück nach Kanada.
Regisseur Jamie Payne, der aktuell auch bei einer Doctor Who Episode Regie führte, hat es geschafft in diesem Film Thriller, Horror und Familiendrama auf unspektakuläre Weise zu vermischen und einen Film daraus zu zaubern der eigentlich durchgehend gut unterhält. Zu Beginn hätte das Drehbuch von Caleb Ranson ruhig etwas konzentrierter rüberkommen können. Jedenfalls wirkt es so als ob der Film in der ersten Hälfte nicht so recht weiß wohin es eigentlich letztlich gehen soll. Da diese etwas verworrene und unfokussierte Erzählweise aber durchaus zu der Handlung passt ist dies nicht zu problematisch und zu einem gewissen Teil wohl auch so gewollt. Abgesehen von Tess und Heather bleiben die meisten anderen Figuren zwar recht profillos, doch die beiden sind dafür ziemlich gut. Gerade bei Heather bekommt man als Zuschauer auch noch von Hannah Lochner (Dawn of the Dead) die mit abstand beste Performance des Films und das obwohl sie noch so jung ist. Im Vergleich zu ihr hinkt dann allerdings so manches Schauspiel in dem Film.
Die zweite Hälfte des Films ist dann auch wirklich spannend. Die Suche nach der Wahrheit ist interessant erzählt und etwas Suspense gibt es auch noch. Am besten ist dabei aber, wie real die Charaktere wirken. Blöde Klischees sind hier recht rar gesät. Ebenso wird die Gewalt im Finale und in den Erinnerungen des Mädchens ziemlich hart und real dargstellt. Die Effekte sind simpel aber kommen recht heftig. Vermutlich aber auch gerade wegen dem Kontrast zum sonst so ruhigen und friedlichen Film.
“Child of Mine” hat zwei versierte Hauptdarstellrinnen, eine mitreißende Handlung und ein paar ganz interessante Kniffe in der Handlung. Spektakulär oder einzigartig ist hier nichts, wer also etwas weltbewegendes sucht wird nicht fündig. Dafür bekommt man einen kleinen sehr feinen Thriller.
Die DVD kommt in ansprechender Qualität und die deutsche Synchronisation ist auch okay. Ein Wendecover ist vorhanden, aber ansonsten gibt es abgesehen von wenigen hauseigenen Trailern nichts an Bonusmaterial.
6,7 von 10 schlaflose Puppen