Der Krieg der Orks #1 - Die Kunst des Krieges (Splitter)
Seit tausenden Jahren leben die Orks nach dem selben alten Kodex. Doch diese Beharrlichkeit hat ihnen viele Nachteile eingebracht. Mittlerweile weiß jeder ihrer Feinde ganz genau wie man ihnen beikommen kann und somit wurden fast alle Orks, von einem Bündnis der Menschen, Zwerge und Elfen in der Schlacht vernichtet. Als Kind hörte der helläugige Ork Krieger Kil’Tyrson, einen Stammesältesten darüber sprechen, wie der Kodex der Orks erneuert werden müsste, da man nur durch neue Taktiken die Rasse erhalten könne. Doch im Gegensatz zu seinen Stammesbrüdern, hörte Kil ihm zu. Sein Stamm allerdings enthauptete den Frevler. Nun ist Kil ein erwachsener und arglistiger Kämpfer geworden. Durch einen Zufall gelangt er an die Stelle des Orkkönigberaters und lässt neue Kriegstechniken einsetzen. Er tötet Drachen der Elfen mit Gift aus dem Hinterhalt, schafft es die Tochter der Elfenkaiserin zu entführen, räuchert Zwergenminen aus und bildet zum Schein eine Allianz mit den Menschen gegen die arroganten Elfen. Nicht zuletzt vergiftet er auch den alten König seines Volkes und wird selbst zum König um seine Rasse zu neuen Höhen zu bringen.
Im ersten Band “Die Kunst des Krieges“, der neuen Comicreihe von Olivier Peru (Zombies) erzählt er auf nur 48 Seiten Kils gesamte Geschichte, bis zur Ergreifung der Macht. In clever platzierten Rückblenden zeugt er wie Kil zu dem geworden ist, der er Heute ist, während er in der Gegenwart innerhalb kürzester Zeit zum Herrscher über die Orks und Sieger über die anderen Rassen wird. Dabei besiegt er nicht nur Drachen, Elfen, Menschen und Zwerge, sondern schließt sogar noch frieden mit den Zentauren und ihren Riesenspinnen. Der Verlauf, der Handlung wird dank der Flashbacks und der ganz guten Dialoge nicht zu platt. Ein paar Intrigen sind zwar auch vorhanden, trotzdem bleibt es insgesamt sehr gradlinig und man muss sich nie fragen wer eigentlich wirklich, welche Absicht hat. Denn auch wenn mal betrogen wird oder ähnliches, dann bleiben die Absichten aller Figuren aber immer klar. Also mehr etwas für Freunde von straff erzähter Action Fantasy.
Optisch habe ich ein Problem mit den Orks, diese sehen mir zu sehr nach Dunkelelfen aus und auch in ihrem Lager sieht man nicht genug von ihrer eigenen Zivilisation. Leider trifft das auf alle Rassen zu. Man sieht zwar auch die Heimat der Elfen kurz aber kulturell unterscheiden sich Menschen, Elfen und Zwerge nicht zu sehr. Zwar bleiben so gängige und billige Fantasyroman Klischees aus, aber andererseits machen gerade die erheblichen Unterschiede zwischen ihren Kulturen den Reiz solcher erdachten Welten aus. Auch fehlt ein wenig Historie, alles scheint in seiner Zeit recht unbestimmt zu sein. Es gab zwar scheinbar schon lange Konflikte zwischen den Völkern so richtig Einfluss haben diese vergangenen Zeiten allerdings nie. Sehr gelungen sind Daxiong dafür die Charakterisierung der Umgebung. Wald, Ebenen, Gebirge und Schlachtfelder, alles hat einen eigenen Look und sieht gleichermaßen nach einer fantastischen Welt aus, aber auch wie eine Welt die so existieren könnte. Neben seiner Darstellung von Dunkelerde kann man dem Zeichner auch für seine recht ruppige und sehr dynamische Umsetzung der Kämpfe gratulieren. Langweilig wird es jedenfalls nie. Wem der Stoff also zusagt sollte abgesehen von kleineren Details nicht viel an der Geschichte auszusetzen haben.
7 von 10 Drachenkräuter