Star Trek: New Frontier #5 - Ort der Stille (Cross Cult)
Die junge Montosianerin Riella wird von grausamen Träumen geplagt. Schon ein Leben lang, jede Nacht. Doch auch ihre Realität verkommt mehr und mehr zu einem Albtraum. Die fanatischen Erlöser und die Hunde des Krieges, das grausame Ergebnis eines fehlgegangenen Experiments, sind auf der Suche nach ihr. Beide Parteien erhoffen sich von ihr den Weg zum Ort der Stille - einem Ort, der unglaubliche Macht und Reichtümer verspricht und tief im thallonianischen Glauben verwurzelt ist. Als sie von dem mysteriösen Xyon gerettet wird, muss sie unweigerlich akzeptieren, dass ihr bisheriges Leben eine Lüge war...
Nachdem ich von Gebranntes Kind und Doppelhelix #5 nicht übermäßig angetan war, scheint Peter David (dem man nach seinem Schlaganfall Ende letzten Jahres nur alles Gute wünschen kann...) bei diesem Band wieder ordentlich Bock gehabt zu haben.
Zwar behandelt ein Nebenstrang auch Soleta, Si Cwan und Zak Kebron, aber die Geschichte konzentriert sich hauptsächlich auf Riella und Xyon, zwei komplett neue Charaktere. Wobei die Charaktere jetzt auch nicht so neu sind, dass sie nicht schon irgendwie Erwähnung gefunden hätten. Aber das wäre zu viel verraten.
Die Geschichte ist auf jeden Fall wieder dichter erzählt, teils herrlich verschroben und immer mit einer gehörigen Portion Witz erzählt. An die Frequenz, mit der Wendungen präsentiert werden hat man sich im Laufe ja schon gewöhnt, aber dieses Mal kann man sich wunderbar überraschen lassen. Das fühlte sich in den letzten Bänden alles irgendwie zu berechnet an. Auch die ständigen Übertreibungen, die mir in letzter Zeit so auf den Senkel gegangen ist, ist zwar nicht gewichen, aber dennoch in normales Maß zurückgekehrt. Töfte soweit.
Einzig an der Konzeption der "Hunde des Krieges" störe ich mich etwas. Gerade in einem Universum wie Star Trek immer wieder auf irdische Tiere und Verhältnisse zurückzugreifen ist weder übermäßig geistreich noch anregend. Natürlich schafft man dadurch schnell eine konkrete Vorstellung, aber es wirkt dann auch einfach und dahingeworfen. Und bei den Hunden kommt bis auf die humanoide Physik eben nichts hinzu, dass sie zu etwas Besonderem machen. Eine Möglichkeit eine fiese und wiederkehrende Macht im Sektor zu etablieren nur halbgar umgesetzt. Schade.
Dennoch ist Ort der Stille ein spannender und fix gelesener Spaß, der zwei Charaktere sehr gut einführt, die noch wichtige Rollen spielen werden.
7,7 von 10 Dogges of Warre