Star Trek: The Next Generation - Doppelhelix #5: Doppelt oder Nichts (Cross Cult)
Da einer seiner Vorfahren bei der Vertragsunterzeichnung dabei war, die zur Schaffung der Vereinigten Föderation der Planeten führte, wird Commander Will Riker gebeten, seinen Posten auf der Enterprise für die 200-Jahr-Feier der Föderation zu verlassen und zur Erde zu reisen. Doch die U.S.S. Independence, die ihn zu den Feierlichkeiten bringen soll, wird von romulanischen Warbirds angegriffen und zerstört. Die wenigen Überlebenden können von der U.S.S. Excalibur gerettet werden. Riker berichtet, dass die Angreifer unter dem Kommando eines leider allzu bekannten Gesichts standen - Sela, die Tochter einer Tasha Yar aus einem Paralleluniversum. Dies beunruhigt den Geheimdienst so sehr, dass Captain Calhoun sein Kommando auf der Excalibur an Riker übergeben und wieder die "Drecksarbeit" erledigen soll. Während seinen verdeckten Ermittlungen muss er sich unweigerlich seiner grausamen Vergangenheit stellen...
Dass Peter David bei seinem Beitrag zur Doppelhelix-Reihe auf sein eigenes kleines Schätzchen, die U.S.S. Excalibur, zurückgreifen würde, war mir klar. Dass er die Geschichte mit reichlich Anspielungen, Witz und Action erzählen würde, ebenso. Aber dass im fünften Band schon das Finale stattfinden würde, kam dann doch überraschend. Der sechste Band erzählt demnach die Vorgeschichte zu der Person, die hier als Verursacher des ganzen Schlamassels, um das sich die Serie dreht, entlarvt wird.
Das Problem der Serie war bisher, dass sich die Situationen schlichtweg wiederholten und es nicht so wirkte, als wenn die Bände außer der Erwähnung, dass Ähnliches zuvor passierte, wenig miteinander zu tun hätten und zu einem großen Ganzen zusammenwachsen könnten. Auch wenn hier sehr weit ausgeholt wird, um die eigene Geschichte interessanter und erfolgreich spannender zu gestalten, schafft Band 5 ebenfalls keine überzeugende Verbindung zwischen den Geschichten. Der Hinweis, man habe Jahre darauf hingearbeitet und habe den und den Grund dafür, reicht hier einfach nicht aus. Dafür wurden zu weite Kreise gezogen, als dass man als Leser damit zufrieden sein könnte. Ein bisschen mehr Erklärung wäre vonnöten gewesen.
Das Finale fügt sich mit der gelieferten Action und Brutalität wunderbar in den Stil ein, den David auch in der New Frontier-Reihe verfolgt. Mit den Charakteren, die er sich zurechtgeschrieben hat, karikiert er gerne mal den Seifenoper-Aspekt der TV-Serien und verleiht seiner Geschichte trotz dem vielen Blut und vielen Explosionen eine ordentliche Portion Leichtigkeit. Dieses leicht trashige steht der Geschichte eigentlich ganz gut.
Leider verfällt der Autor zum Ende hin wieder dem Superlativ. Auf einmal ist der Viruserschaffer der schlimmste Gegner, dem man gegenübertreten kann, obwohl der Aufbau des Charakters eher lahm gewesen ist. Ab einem gewissen Zeitpunkt wird das sehr ermüdend und macht die Stimmung etwas kaputt.
Ähnlich wie bei Roter Sektor und Quarantäne verhält es sich auch mit Doppelt oder Nichts. Als Einzelband bzw. in diesem Falle als Teil der New Frontier-Reihe sicherlich ein unterhaltsames und spannendes Büchlein, aber als Teil einer Serie, die über sechs Bände zu einen fulminanten Ende hätte aufgebaut werden können, nicht ganz der gewünschte Bringer. Das Ende ist fulminant, aber das wäre es auch ohne die vorigen vier Bücher.
6,7 von 10 Pheromonquark