Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #25 - Spider-Man: Blue (Hachette)
Dieser Band aus der Hachette Marvel-Comic-Sammlung enthält die gesamte Miniserie Spider-Man: Blue #1-#6.
Vor einigen Jahren musste Peter Parker fassungslos zu sehen wie der grüne Kobold seine erste große Liebe Gwen Stacy tötete. Auch wenn er mittlerweile mit seiner Mary Jane glücklich verheiratet ist, denkt er trotzdem noch öfter daran was aus ihm und Gwen hätte werden können. Manchmal vermisst er sie schon noch sehr und sein schlechtes Gewissen wird wohl niemals ruhe geben. Am Valentinstag erinnert er sich an sie zurück und spricht all seine Erinnerungen zu der damaligen Zeit auf einen geduldigen Kassettenrekorder. Damals war er noch mit Gwen zusammen, wurde vom grünen Kobold enttarnt, kämpfte gegen Rhino, den Geier, Kraven und einige andere Schurken, bis ein schicksalhafter Tag alles änderte.
Vom Juli 2002 bis April 2003 erschien bei Marvel die sechsteilige Miniserie “Spider-Man: Blue”. Federführend war Jeph Loeb, der mit dem Zeichner Tim Sale auch “Batman: Nacht des Schreckens” und andere farbenfrohe Marvel Minis wie “Daredevil: Yellow“, “Hulk: Grey“ und “Captain America: White” erschuf. Anstatt einer weiteren Spidey Origin unter hunderten, widmete Loeb sich einem sehr wichtigen Thematik in Spideys Leben. Nämlich seiner ersten Liebe. Er erzählt wie er sie kennenlernte, wie sie sich verliebten und schließlich auch von ihrem Tod. Der Dramaturgie wurden ein paar Kleinigkeiten um Kraven dem Jäger umgeschrieben und verändert, Continuity Profis könnten sich also etwas ärgern, weiter schlimm sind diese Änderungen meiner Meinung allerdings nicht. Blue ist eigentlich eine schöne kompakte Spidey Geschichte, die zwar vor allem auf seine emotionale Seite konzentriert wird, aber nicht so weinerlich wirkt. Etwas, dass mich an Peter oftmals schrecklich nervt. Aber auch der Humor ist nicht so platt aufgesetzt wie sonst und Loeb schafft es durchaus immer wieder sehr schöne private Peter Momente einzustreuen.
Inhaltlich ist die Geschichte ja ganz nett, vor allem für Spider-Man Einsteiger eine perfekte Serie um Wissenslücken aufzufüllen, alle anderen müssen aber vor allem wegen dem wunderschönen Artwork von Sale zugreifen. Die schwächsten Zeichnungen dieser sechs Hefte, sind immer noch ganz vorne mit dabei und geben eigentlich keinen Grund zum Meckern. Wenn Sale so richtig aufdreht sieht der Comic hingegen einfach nur fabelhaft auf. Butterweiche Zeichnungen, meistens in perfekt unterteilten Panel werden durch die grandiosen Farben von Steve Buccellato zu etwas abgefahren hübschem. Auch die Cover sind traumhaft. Gibt’s nichts dran zu meckern.
Die Sechs Kapitel kommen über Hachette als Hardcover heraus. Es beginnt einmal mehr mit einem Vorwort und die neuen Leser werden auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht. Im Anhang gibt es sowohl Informationen über den Autor und den Zeichner, als auch drei Seiten in denen die beiden sich über die Cover auslassen.
8 von 10 Spinnen mit Milchbart