Vinland Saga #9 (Carlsen Manga)
Tag für Tag schuftet Thorfinn auf den dänischen Feldern und wird von seinem Herren dazu gezwungen ganz ohne Pferdestärken den Wald zu ebnen um somit noch mehr Weideflächen zu erschaffen. Nur schwerlich, aber gewohnt stoisch erträgt er die täglichen Strafen und Demütigungen. Solange bis er sich die Hilfe einer ganz besonderen Person erarbeitet hat. Derweil beanspruchen gleich zwei Feldherren den englischen Thron. Der eine ist Knut, der Erbe des dänischen Throns, der sich durch die Auslöschung seines Vaters nicht nur Dänemark sondern auch England sichern möchte. Der Andere ist Aethelred II, der nach dem Mord am König das Machtvakuum nutzt um sich wieder aus dem Exil heraus zu trauen.
Im achten Tankōbon noch, wurde die Sklaverei, in die Thorfinn geraten ist noch recht realitätsnah und mitreißend dramatisch umgesetzt. Dieser Band beginnt hingegen verniedlicht seine Pein auf den ersten Kapiteln eher und versucht teilweise auf peinliche Art und Weise Humor daraus zu schlagen oder auf billige Art Spannung zu suggerieren wo de facto keine ist. So langweilt die erste Hälfte des Bands eher oder nervt sogar mal ein wenig. Dann geht es wieder zurück nach England, wo wir uns mit König Knut beschäftigen. Dessen Werdegang ist ziemlich spannend. Er scheint sich zu einem sehr entschlossenen, grausamen, aber gerechten König zu entwickeln. Bei seinen politischen Bemühungen und den Intrigen der anderen, vor allem mit dem ehemaligen Machthaber Aethelred II. Darauf geht es noch mal zurück zu den Feldern der Sklaven. Doch zu diesem Zeitpunkt findet auch Thorfinns Storyline zurück zu alter Stärke und hinterlässt beim Leser somit doch noch einen recht guten Gesamteindruck. Trotzdem einer der schwächeren Nummern bisher. Knuts Geschichte bleibt aber weiterhin sehr stimmig und entwickelt sich jedes mal stimmig weiter. Nur bei Thorfinn könnte die Qualität gerne konstanter sein. Das Ende lässt aber auf einen starken nächsten Band schließen.
Optisch kann Makoto Yukimuras Vinland Saga weiterhin sehr viel. Detailreiche Hintergründe, geschmeidige Bewegungsabläufe und ein durchgängig kohärenter Look machen jeden Sammelband dieser Reihe zu einem echten Hingucker. Auch Drama und Action werden formidabel umgesetzt und wenn es mal komisch werden soll ist auch immer ein wenig Slapstick möglich. Jedenfalls bleibt Vinland ein Schmankerl fürs Auge, der ganz ohne Anstrengungen zur Speerspitze, der zur Zeit hierzulande veröffentlichten Manga gehört. Ahoi!
6,9 von 10 helfende Pferde