Ame & Yuki – Die Wolfskinder #2 (Tokyopop)
Yuki erzählt ihre Geschichte, denn sie ist eine ganz besondere junge Frau. Einst, als ihre Mutter Hana noch eine junge Studentin war, lernte sie in der Uni einen ruhigen und smarten Mann kennen. Was sie damals aber noch nicht wusste ist, dass er ein Wolfmann war. Die Beiden verliebten sich ineinander und bekamen bald ihr erstes Kind Yuki, benannt nach dem verschneiten Tag an dem sie zur Welt kam. Ein Jahr später wurde ihr kleiner Bruder geboren, der wiederum nach dem verregneten Tag benannt wurde an dem er geboren wurde. Kurz danach verstarb ihr Vater und Hana musste alleine versuchen die Kinder groß zu ziehen. Nachdem das Leben für sie in der Stadt immer schwerer wurde, schließlich kann man zwei Wolfskinder nicht ewig verstecken, zogen sie aufs Land. Dort begann Hana Gemüse anzubauen und langsam Freundschaften mit den Dorfbewohnern zu schließen. Auch die Kinder konnten dort ihre animalische Seite ausleben, ohne angst zu haben sobald entdeckt zu werden. Doch während Yuki aufbrausend und wild war, war ihr kleiner Bruder Ame schüchtern und zurückhaltend. Über die Jahre kam es dann aber anders als man zuerst denken sollte. Immer mehr stellt sich heraus, dass Yuki ein Leben in der Menschenwelt anstrebt, während Ame sich immer mehr in den nahegelegenen Wald zurück zieht.
Letztes Jahr kam endlich Mamoru Hosodas neuester Film nach Deutschland. Der Regisseur von “Das Mädchen, das durch die Zeit sprang” und “Summer Wars” genießt bei Anime Fans trotz seiner recht kurzen Schaffenszeit schon einen ansehnlichen Ruf. Auch sein wunderschöner Familienfilm “Ame & Yuki” ist seinem Ruf gerecht geworden und wird wohl schon in den nächsten Jahren ein kleiner Kulttitel der Szene werden. Auch eine Mangadaption muss daher nicht lange auf sich warten lassen und erscheint daher der Tage bei Tokyopop in drei Bänden.
Im zweiten Band setzt Yukis Erzählung ein, als sie gemeinsam mit Mama Hana und ihrem kleinen Bruder Ame schon seit einiger Zeit auf dem Land lebt. So langsam gewöhnen sich die Drei an ihr neues Leben, auch wenn vor allem Hana es sehr schwer hat genug Gemüse anzubauen um sich und ihre Kinder über Wasser zu halten. Schon bald erhält die kleine Familie die Unterstützung ihres Dorfes. Trotzdem bleibt der ländliche Alltag sehr schwer, hungern werden sie auf diese Weise aber auf keinen Fall. Sehr schnell wachsen die kleinen zu jugendlichen heran, die auch bald eingeschult werden. Während Yuki allerdings immer mehr versucht ihr animalisches Ich zu unterdrücken um sich so anzupassen, lässt Ame seine tierische Natur mehr und mehr zu und beschäftigt sich sehr viel mit der Natur und der Welt der Wölfe.
Insgesamt werden ein paar Szenen aus dem Film im Manga etwas überhetzt dargestellt. Hier hätte man noch weitere Dialoge ergänzen können um die Entwicklungen deutlicher zu machen. Was im Film für den Fluss der Geschichte gut klappte, wirkt als Manga zu Temporeich. Auf nur etwas über 150 Seiten reißt man hier ein paar Jahre Lebenszeit ab. Dabei wäre hier die Möglichkeit gewesen noch etwas mehr vom Alltag zu zeigen. Abgesehen davon habe ich aber nichts zu meckern. Es sind kleine Momente vorhanden, die so nicht ganz genau auch im Film zu sehen waren.
In allen anderen Belangen bleibt der Manga ebenfalls ein Stückchen hinter dem Film zurück. So sind die Zeichnungen zwar ebenso weich wie die animierten, dennoch fehlt dem Manga manchmal die verspielte Art und durch zu wenige Hintergründe, die zumeist auch nicht gerade sehr Detailliert geraten sind, hat die Geschichte nicht immer so viel Seele wie ich es mir wünschen würde. Ich empfehle also den Film und dann erst die Manga Trilogie.
7 von 10 Kartoffeln für das ganze Dorf