Die Hyänen (1985) [cmv-Laservision]
Eine kleine Gemeinde in Arizone wird von der brutalen Motorradgang, den “Savages” - nicht die “Sandwiches” wie ich erst verstanden habe - drangsaliert. Frauen werden geschändet, Rentner geschupst und auch ansonsten kennen die rüpelhaften Rocker keine Gnade. Sogar einen frommen Mann unseres Herrn verführen die drallen Dirnen der Mopedfahrer. Keiner kann sie aufhalten. Wirklich Niemand. Eigentlich wäre ja Stryker (Lance Henriksen) zur Stelle, der geläuterte Vietnamkriegsveteran hat sich jedoch geschworen nie wieder zu kämpfen. Als er allerdings seinen alten Kumpel Tick (George Kennedy) bettelt dieser ihn mit schrecklich traurigen Dackelaugen an und er kann nicht anders als seine Waffen erneut in die Hand zu nehmen. Wird auch Zeit, denn mittlerweile heizen die wilden schon mit Panzern durch die Ortschaft.
Simon Nuchterns “Savage Dawn” ist nicht nur seine zu recht letzte Regiearbeit gewesen, sondern auch ein unhaltbar albernes Stück Filmgeschichte. Wie in vielen anderen Filmen aus den Achtziger Jahren, finden wir hier einen Kriegsveteran wieder, der sich geschworen hat nie wieder zu kämpfen, aber sein Gewissen zwingt ihn dann doch dazu. Schmeißen wir noch ein paar Rocker in den Ring, etwas Action, ein paar nackte Tatsachen, einen Panzer und sporadisch auftretende gute Schnacks. Vermengt man alles, dann bekommt man einen ziemlich mülligen Biker/Vietnamveteranen Actioner der zumindest im angetrunkenen Zustand unterhalten dürfte. Nüchtern betrachtet können die Hyänen allerdings nur sehr sporadisch unterhalten. Ein paar der Dialoge sind richtig schön bescheuert und überhaupt hat der Film eine gewisse Maßlosigkeit in sich, die schon putzig ist. Vor allem der Panzer ist herrlich albern, auch Motorräder, die über die Theke fahren sind ein netter Bonus und einen verführten Mann Gottes kann man immer mal dabei haben. Gelangweilt habe ich mich allerdings doch einige male, sollte man also nur in einer größeren, heiteren Gruppe schauen.
Wenigstens sind die Darsteller noch einen weiteren Blick wert. Neben einigen zurecht nicht weiter bekannten Menschen sind auch eigentlich nicht gänzlich untalentierte Herrschaften wie Lance Henriksen (Ein Hund rettet Halloween), William Forsythe (TDR), Karen Black (Trilogy of Terror) und George Kennedy (Creepshow 2 - Kleine Horrorgeschichten) aufzufinden. Nicht alle wissen was sie hier tun, ein wenig Spaß scheinen sie aber allesamt zu haben. Als Hintergrundflimmern kein zu schlechter Film aktiv geschaut haben muss man die Hyänen allerdings nicht.
Die Bildqualität ist sehr räudig, der Ton irgendwie noch okay und die deutsche Synchro bringt etwas mehr pfiff in die Sache. Als Bonus gibt es noch den Trailer des Films und das war’s dann schon. Dafür ist der Film jetzt auch bei cmv zu haben und zwar im Double Feature mit “Die Rocker von der Boston Street”.
3 von 10 Panzerrohre zwischen den Beinen