Mord in Serie - 13 - Was sich liebt, das killt sich (Contendo Media)
Greta Welz (Alexandra von Schwerin) ist die Gattin des millionenschweren Geschäftsmannes Anton Welz (Wolfgang Rositzka) ist ziemlich von ihrem Ehepartner genervt und dessen Kohle hätte sie schon ganz gerne für sich allein. Kurzerhand nimmt sie etwas Geld in selbige und engagiert den professionellen Killer. Einen Autounfall später ist der Gatte hops und die gute Greta um einige Millionen reicher, die sie fröhlich mit ihrem Lover Maurice (Boris Tessmann) auf den Kopf hauen will. Der eigentlich perfekte Mord wird nur von einer Kleinigkeit getrübt: Anton hatte nämlich erst sein Unternehmen und erst danach sich selbst gegen die Wand gefahren. Soll heißen, dass Greta nun um einen Ehemann ärmer und einige Millionen Euro Schulden reicher. Dies wiederum bedeutet, kein Geld für den Killer, woraus resultiert, dass nun auch Greta auf der Abschussliste des Mörders steht. Jetzt müssen Maurice und sie noch den Mörder ermorden. Klingt einfach, ist es aber nicht.
Passend zur unheilsvollen Nummer dreizehn der “Mord in Serie” Serie, hat Markus Topf ein Thriller Hörspiel inszeniert, indem es mal etwas schwarzhumoriger und nicht so ernst daher geht wie man es bisher gewohnt war. Motor der Geschichte ist ein erfolgreicher Mord, auf den ein weiterer folgen soll. Greta versucht so ihr Leben zu retten, nachdem sie es vollkommen selbst verschuldet in Gefahr gebracht hat. Mit jeder Szene reiten sich Maurice und Greta immer tiefer in die Scheiße. Eher zufällig nieten sie noch einige weitere, meist unbeteiligte Herrschaften ab. Wenn es noch etwas fieser wäre, könnte man das Hörspiel wohl ganz gut mit Peter Bergs Komödie “Very Bad Things” vergleichen. So fehlt der Sache für meinen Geschmack noch etwas der nötige Pfiff.
Mit der ersten Wendung, nämlich dass kein dickes Erbe auf Greta wartet wird klar in welche, ziemlich lustige, Richtung das Hörspiel gehen wird. Von da an kann die Handlung nicht mehr sonderlich überraschen noch schocken. Da hätte noch etwas mehr gehen können. Letztlich ist Topfs Buch nicht gemein genug und Christoph Piaseckis Inszenierung hätte noch spritziger sein können. Gerade das Timing, das für gute Gags nun mal unverzichtbar ist hat man nicht immer zufriedenstellend hinbekommen. Für kurzweilige Unterhaltung ist “Was sich liebt, das killt sich” aber allemal ausreichend, auch wenn man die Stundenmarke nicht unbedingt hätte überschreiten müssen.
Musik und Sounddesign können sich hören lassen. Beides nicht bombastisch, aber es werden passende Akzente gesetzt wenn es nötig ist und wenn nicht, dann spielen Soundtrack und Geräusche nicht unnötig in den Vordergrund. Zu den guten Sprechern dieser Folge kann man Alexandra von Schwerin und Boris Tessmann zählen, aber auch Wolfgang Rositzka, Helmut Krauss und Petra Konradi haben ganz nette Auftritte. Genauso wie Dascha Lehmann die auf ganz amüsante Weise dahinsiechen muss. Der Rest sind Nebenrollen und Uwe Jellinek, der seine Rolle leider nicht so stark ausfüllt wie es ihm vielleicht möglich gewesen wäre.
Eine über die längste Zeit unterhaltende Geschichte, die mit etwas mehr Bosheit sicher noch reizvoller gewesen wäre. Fans der Serie hören in jedem Fall rein und ansonsten ist jeder zum Kauf animiert, der sich am humorigen durcheinander würfeln gängiger Krimiklischees erfreuen kann.
7 von 10 brüllende Proleten