Abraham Lincoln - Im Schatten des Todes (1991) [Savoy Film]
Amerika im Jahre 1864: Seit drei Jahren tobt der Krieg zwischen den Nord- und den Südstaaten und gerade erst hat man mit der Schlacht in Gettysburg, den blutigsten Kampf hinter sich gebracht, der mehreren tausend Soldaten beider Parteien das Leben gekostet hat. Abraham Lincoln (Jason Robards) bereitet sich gerade auf seine wohl wichtigste Rede seiner Amtszeit vor. Gleichzeitig wird der Südstaatler Carter Blair (Campbell Scott) im Kampf verwundet und als Kriegsgefangener in ein Lazarett im Norden gebracht. Derweil bricht sein kleiner Bruder Benjamin (Lukas Haas) heimlich von Atlanta aus auf um seinen Bruder nach Hause zu holen. Dazu muss er aber als blinder Passagier hinter die feindlichen Linien.
“Im Schatten des Todes” ist ein recht gelungener TV-Film um Lincolns berühmteste Rede. Erstmal ist es richt ungewohnt Abe zu sehen, wie er redet und nicht gegen Zombies oder Vampire kämpft. Die erste hälfte des Films handelt vom kleinen Benjamin, ganz ordentlich gespielt von Lukas Haas (Mars Attacks!), der versucht in den Norden zu kommen. Als er dann endlich ankommt findet er auch bald seinen Bruder, der ihn nicht nur mit seinem schleichend kommenden Tod konfrontiert, sondern ihn auch langsam davon überzeugt, dass der Süden vielleicht doch nicht so toll ist wie er dachte. Das ganze führt dann zum Tod des großen Bruders, der aber vorher noch sein Testament machen möchte. Benjamin sucht nach einem Anwalt und er findet auch einen. Jedenfalls einen Mann der mal Anwalt war. Natürlich handelt es sich dabei um Lincoln, den weder Benjamin noch Carter erkennen und der dann das Testament aufsetzt.
Die Brüder und Abe reden dann über die packende Rede die Lincoln gehalten hat und darüber wie diese Worte die vereinigten Staaten wieder zusammenbringen könnten. Klar klingt dies alles extrem konstruiert und auch beim schauen kommt es nicht viel wenig plump rüber. Aber davon wie die Emotionen erzeugt werden erreicht das Drama den Zuschauer. Die Geschichte wird also nicht unbedingt clever erzählt, funktioniert aber auf emotioneller Ebene, wodurch der Film und auch die gesehenen politischen Ereignisse hängen bleiben. Also eine ganz gute Möglichkeit um auch jemanden die Geschichte näher zu bringen der sich dafür eher nicht interessiert. Was wohl auch der Grund dafür sein dürfte, dass viele Lehrer in den USA diesen Film ihren Schülern zeigen.
Handwerklich gibt es abgesehen vom etwas ungeschickten Skript nicht viel zu meckern. Die Kostüme sehen überzeugend aus, die Kulissen ebenso und auch die Schauspieler sind durchaus okay. Am besten sind die Leistungen von Jason Robards (Magnolia) geworden, der den Präsidenten wirklich gut wiedergibt.
Die deutsche Synchro ist ebenfalls ziemlich gut geworden. Zum Glück, denn der O-Ton ist auf dieser DVD nicht enthalten, da hier einfach nur die deutsche VHS 1:1 umgesetzt wurde. Daher ist die Bildqualität auch nur im unteren VHS Bereich anzusiedeln.
Netter Film für zwischendurch, eine vernünftige Veröffentlichung wäre aber schon wünschenswert gewesen.
6,5 von 10 Erkenntnisse über den Krieg