DC Premium 83: Batman: Bauwerke des Todes (Panini)
Ein goldenes Zeitalter bricht für Gotham City an. Überall in der Stadt versuchen sich berühmte Architekten aus der ganzen Welt an gigantomanischen Projekten innerhalb Gothams. Unter anderem soll auch die alte Wayne Central Station modernisiert werden, wobei Bruce Wayne hofft das Lebenswerk seines Vaters in neuem Glanze erstrahlen lassen zu können. Doch bei den Arbeiten in der Stadt kommt es zu einer Reihe von Unfällen am Bau, die scheinbar im Zusammenhang miteinander stehen. Doch wer steckt hinter diesen getarnten Anschlägen? Der Joker, Pinguin, fiese Geschäftsmänner? Und was hat es mit dem neuen Vigilanten auf sich der aufgetaucht ist.
Schon in der Miniserie “Gates of Gotham” rückte man die Architektur der Stadt in den Mittelpunkt. Auch ansonsten spielt die Optik der Stadt eine Rolle, die fast größer als die mancher Batman Charaktere ist. Auch wenn sich ein paar Batman Autoren der Wichtigkeit der Architektur Gothams bewusst geworden sind, bleibt die Stadt nur ein Stilmittel. Ganz anders verhält es sich bei Chip Kidds Graphic Novel “Death by Design”. Kidd geht hier nämlich einen Schritt weiter und vertieft sich mehr in die Philosophie, die in Städtebau und Planung liegt. Dies und die politischen, sowie ökologischen Untertöne der Geschichte sind ganz klar die stärksten Momente dieser Novelle. Ganz im Gegenteil vom restlichen Writing. Das ist nämlich äußerst faul. Zum Beispiel wird alles was für den Fall erklärt werden muss, durch Nachrichtensendungen gezeigt. Somit sind einige Seiten vollkommen überladen mit Exposition Gerede, dass nicht nur äußerst trocken, sondern auch sehr ungelenk rüberkommt. Was übrig bleibt ist eine von Klischees überbevölkerte Superheldengeschichte, die einen Batman zeigt der keinerlei seiner Charakterstärken vorzuweisen hat.
Was von der Handlung her nur unteres Mittelmaß zu nennen ist, kann optisch auf ganzer Linie überzeugen. Dave Taylor präsentiert Gotham im feinsten Design der 30’er Jahre. Die Architektur wird immer wieder erfolgreich in den Mittelpunkt gerückt. Fantastische Bleistiftzeichnungen lassen uns Gotham ganz von neuem entdecken und wer auch nur irgendwie eine Vorliebe für Stummfilmeästhetik oder Architektur hat, wird sich nicht satt sehen können. Auch die Neudesigns vom Joker, Pinguin und Batman sehen schick aus. Allerdings ist auch das Artwork nicht perfekt. In der Bathöhle will die Perspektive nicht immer so richtig stimmen, aber auch bei den Gesichtern sind die Zeichnungen immer wieder recht unstetig. Wer aber wegen des Artworks zugreift wird es vermutlich verkraften können.
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