TKKG - 188 - Die blauen Schafe Von Artelsbach (Europa)
Seit einiger Zeit grasen gut 100 blaue Schafe auf einer Museums nahen Wiese in Münster. Aber auch TKKG staunen nicht schlecht, als sie im südlich gelegenen Artelsbach blau eingefärbte Schafe entdecken. Nur handelt es sich hier um einen Anschlag auf Bauer Butzmanns Verdienst und keine Kunst. Die Wolle seiner Herde ist somit jedenfalls ruiniert und warum ihm Jemand derartig schaden möchte ist nicht bekannt. Anstatt ruhige Ferien auf dem Bauernhof haben es unsere vier Profis in Spe mal wieder mit einem neuen Kriminalfall zu tun. Sofort möchte Tim (Sascha Draeger) ungehobelte Kerle und Kerlinnen per Schulterwurf auf den Rücken legen und Klößchen (Manou Lubowski) ist im urigen Gasthaus gleich mehrere Male die Karte rauf und runter. Währenddessen bleibt das Mysterium um die eingefärbten Schafe im unklaren. Etwas damit zu tun haben könnte eine zu unrecht gefällte Buche, aber auch ein verhinderter Dichter macht sich verdächtig.
Kyrillische Buchstaben, Schweinshaxen, an gesprühte Schafe und ein turbulenter Urlaub in Bayern. Bei TKKG ist immer was los, so natürlich auch in den Ferien. Eine fiese Type hat Butzmanns Herde einen unfreiwilligen Frisurenwechsel beschwert. Die vier Jugenddetektive versuchen natürlich wie jedes mal ihr bestes um alles aufzudecken, dieses mal gibt es aber einige Hinweise, die auf verschiedene Lösungen hindeuten. Was stimmt nun also? Es scheint beinahe so, als wolle Jemand die Schuld auf eine andere Person lenken. Bunte Schafe, einige Geheimnisse, Intrigen und das alles dann auch noch in Dunkeldeutschland. Manchmal ist alles zu viel und dennoch nicht genügend. Als Kriminalfall für junge Teens taugt die Geschichte ernst betrachtet nicht unbedingt. Dafür ist die Prämisse dann doch zu albern. Als lustig und kurzweilig kann man Folge 188 aber auch nicht einstufen. Eher ein durchwachsener Fall der innerhalb der Serie oft vertretenen Sorte. Spannung kommt keine auf, nur vereinzelte Stilmittel ließen mich kurz aufhorchen. Am Ende aber doch wieder nur der alte Wein in alten Schläuchen.
Dank des verbalen Lokalkolorit wird der Ausflug aus der Millionenstadt, nicht zum ersehnten Szenenwechsel, sondern kostet einiges an Nerven. Ich bin bei solchen Dingen auch wirklich empfindlich, für mich gibt es allerdings auch nicht viele Hörspielsünden die schwerer zu ertragen sind als falsche Akzente und dann auch noch bayrisch… Stefan Hossfeld, Philipp Draeger (MindNapping - 16 - Vier Köpfe) und Kornelia Lüdorff sind trotzdem super. Bayrisch nervt leider so oder so. Neben den routiniert, bis lustlos oder teilnahmslos klingenden Hauptsprechern, kann Philipp Draeger, der in letzter Zeit eh öfter mal positiv auffällt, sich als einer der besten Punkte platzieren, die für dieses Hörspiel sprechen.
Atmosphärisch holt man nicht zu viel aus der neuen Kulisse heraus. Am Akzent erkennt man die Örtlichkeit ansonsten hört man mal die Namensgebenden Schafe im Hintergrund blöken und ein einige weitere, meist bekannte Sounds runden die Angelegenheit ab. Wie auch in allen anderen Punkten ist die Europa Produktion ebenso beim Sound nichts wirklich besonderes. Schlecht ist die Episode dennoch nicht. Eben nur nichts interessantes oder eine Geschichte die sich irgendwie als etwas besonderes unter seinen 187 Serienkonkurrenten platzieren kann. Die kleinen Hörer werden es vermutlich genauso mögen wie die meisten der vorherigen Folgen auch, bessere Unterhaltung für die betreffende Altersgruppe ließe sich jedoch schnell finden.
6 von 10 dezent lange Gedichte