Magical Girl of the End #1 (Tokyopop)
Es war einer von diesen hunderten, ganz normalen Schultage für Kii Kogami. Gelangweilt füllt er seinen Test aus. Langsam schweift sein Blick ab und so entdeckt er, wie sich sein Sportlehrer Geji mit einem kleinen Mädchen streitet, das im Gothic-Lolita Outfit zur Schule erscheint. Und dann glaubt er zu sehen, wie sie ihm den Kopf einschlägt. Kann natürlich nicht wirklich geschehen sein, daher verkrümelt er sich erstmal auf Klo um sich etwas von seinen Tagträumereien abzulenken. Als er aber zurückkommt, steht er vor einem Blutbad. Die kleine Gothic-Lolita ist ins Klassenzimmer geflogen und hat alle außer die schüchterne Tsukune Fukumoto und ein paar wenige andere Schüler umgebracht. Durch ihre Magical-Girl Fähigkeiten, die sie unter anderen unsterblich machen belebt sie ihre Opfer wieder und lässt sie als Zombies auferstehen. Zwar können die beiden mit einem Auto vom Schulgelände fliehen, erfahren über Twitter allerdings ziemlich schnell, dass es nicht nur bei ihnen, sondern in ganz Japan so zur Sache geht.
Bei dem Titel erwartet man vermutlich eher einen Standard Magical-Girl Manga. Aber im Gegensatz zu Sailor Moon und Konsorten haben die Gothic-Loliten aus Kentaro Satos Manga nur sehr wenig Lust für Liebe, Gerechtigkeit und hübsche Matrosenanzüge zu kämpfen. Stattdessen lassen sie gigantische Pentagramme am Himmel erscheinen, ziehen sich Korsette und Strapse an und bringen Menschen mit ihren Morgensternen oder feuerspeienden Hunden ab. Wer dran glauben muss, kommt kurz darauf als Zombie wieder. Dem entgegen stehen Langweiler Kii, Mauerblümchen Tsukune, ein wohl bebrüstete und ein dicker Schüler entgegen. Gut sieht es für sie jedenfalls nicht aus, aber erstmal gelingt ihnen die Flucht. Abgesehen von der ausgelutscht öden Zombie Sache - Zombies sind mittlerweile einfach nur noch öde - war dieser Band ziemlich unterhaltsam. Die Charaktere sind eigentlich ganz sympathisch und die Magical-Girls sind coole Widersacher. Gerade wie schnell es nach den ersten Seiten schon eskaliert ist famos und sorgt für einen sehr kurzweiligen Manga.
Diese heftige Art der Gewaltdarstellung sieht man in letzter Zeit auch eher selten und erinnert an eine lustigere Version der Crossed Comics. Es wird jedenfalls viel gesplattert, dabei wird es manchmal recht krass, meist spielt dabei aber auch der düster Humor der Geschichte mit rein. Daher bleibts dann doch eher leichtfüßig und eher komödiantisch. Horrorstoff ist es also trotz der harten Optik nicht. Sehr gefallen hat mir auch der dreckige Zeichenstil, der gerade bei der Action etwas eigenes hinzufügt. Das ist aber auch wichtig, denn abgesehen von den Magical-Girls und ein paar wenigen krassen Splatter Sachen ist der Manga leider gefüllt mit sehr typischen und zu oft gesehenen Mangaversatzstücken.
Der erste Band von “Magical Girl of the End” ist ein solider Manga. Doch wenn die guten Punkte nicht noch mehr ausgebaut werden in den zukünftigen Ausgaben, droht die Geschichte im Zombie Einheitsbrei unterzugehen. Hoffen wir, dass es nicht so kommen wird.
6,7 von 10 harte Hämmer