Der Mann der tausend Eigenschaften (1979)
Der englische Geheimagent Frank Monihan (Joseph Hacker) wurde im Einsatz von den Chinesen gefangengenommen. Bei einem Gefangenenaustausch wird er wieder befreit. Nach einer Lobotomie fehlt es ihm allerdings vollkommen an jeglichen Erinnerungen. Ein geheimes Regierungsprojekt arbeitet aber eh gerade daran, Agenten über einen Computer mit Daten zu füttern. So kann man den Agenten alle Fähigkeiten geben, die sie für ihre Aufträge gebrauchen können. So wird er in sehr kurzer Zeit zum besten Agenten, den die Regierung je hatte. Als dann ein russischer U-Boot Kapitän entführt wird, den eigentlich auch die Engänder/Amerikaner gerne in ihrer Gewalt hätten, wird er beauftragt ihn zu befreien. Doch zu aller Entsetzen stellt sich heraus, dass die gefütterten Infos nie länger als 72 Stunden halten, er muss sich also sputen wenn er nicht völlig ohne Fähigkeiten gegen einen übermächtigen Feind antreten möchte.
Paul Stanley war immer ein Regisseur fürs Fernsehen. Vor allem für ein paar kultige Serien wie “Kobra, übernehmen Sie” oder “Hawaii Fünf-Null” war er tätig. Er hat unter anderem aber auch eine Folge von “Der sechs Millionen Dollar Mann” gedreht. Die Folge mit dem Titel “The Ultimate Impostor” sollte eigentlich der Pilot einer Spin-Off Serie werden. Daraus wurde dann aber nichts. Zwei Jahre später versuchte man es erneut mit einem TV-Movie der vom sechs Millionen Dollar Mann losgelöst war, aber auch darauf folgte keine Spin-Off Serie. “Der Mann der tausend Eigenschaften” oder “Computermanipuliert” wie der Film bei uns auch hieß hätte zwar das Potential für eine eigene Serie. Letztlich wäre der Inhalt doch zu ähnlich. Denn abgesehen davon, dass es hier anstatt cybernetischen Körpergadget gibt es hier eben eingepflanztes Wissen. Ansonsten wären die beiden Serien vermutlich nicht zu unterscheiden.
So richtig lohnt sich aber leider auch die Sichtung des Pilotfilms nicht. Die 90 Minuten wirken so, als hätte man zwei Folgen aneinander gereiht. In diesem Fall würde die erste Folge die Origin Geschichte des Helden erzählen, während Monihan in der zweiten Episode in einen Rennstall eingeschleust wird, was ihn irgendwie zu dem russischen Gefangenen bringt. Hätte man aus der der Mitte etwas über eine halbe Stunde langweilige Rennszenen geschnitten, so wäre der Film zwar immer noch albern und extrem cheesy, aber sehr viel unterhaltsamer. Der Auftritt von Erin Gray (Jason goes to Hell) ist ziemlich cool und der charmant trashige Stil von Joseph Hacker lässt nicht nur an den sechs Millionen Dollar Mann, sondern auch an “Manimal” erinnern. Abgesehen vom öden Mittelteil ein nettes TV-Erlebnis. Kann man schauen, man darf einige Stellen aber gerne überspringen.
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